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Vorsicht vor falschen Chartprognosen
Hinweis: Am Freitag erscheint kein Steffens Daily, da ich mich auf der Invest in Stuttgart befinde. Der nächste Steffens Daily erscheint daher am Montag, den 22.04.2013.
Vorsicht!
Ich lese schon wieder seltsame Analysen im Netz und das sogar auf vergleichsweise seriösen Seiten. Kaum geht der DAX ein paar Prozentpünktchen abwärts, wird wieder in die charttechnische Trickkiste gegriffen und in normale Kursbewegungen die gefährlichsten Top-Formationen hineingedeutelt. Aktuell wird an mehreren Stellen vor einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) im DAX gewarnt. Diese Umkehrformation gehört sicherlich zu den verlässlichsten Formation in der Charttechnik, aber wenn es diese geben würde, so würden Sie auch hier im Steffens Daily eine deutliche Warnung lesen. (Denken Sie an Apple, damals war es eine kleine SKS, die den Einbruch eingeleitet hat.)
Das kleine, unbedeutende Problem bei der Sache ist jedoch: Es ist weit und breit keine SKS im DAX zu erkennen! Offensichtlich wird wieder einmal mehr in die Charts hineininterpretiert als tatsächlich vorhanden ist. Leider ist aber genau dies das Übel, welches die Charttechnik so in Verruf bringt.
Diese "eindeutige" SKS ist ganz leicht zu entkräften: Mal ganz abgesehen davon, dass das, was da als rechte Schulter betitelt wird (das „S“ mit dem Fragezeichen), viel zu klein für eine rechte Schulter wäre, stimmen einfach die Umsätze nicht. Diese Umkehrformation entsteht immer am Ende großer Aufwärtsbewegung und dieser Trendtod wird grundsätzlich von hohen Umsätzen, sprich Umsatzspitzen, begleitet! So ist eine Mindestvoraussetzung zunächst ein „deutlicher“ Umsatzanstieg in der linken Schulter (S). Ein solcher Anstieg ist jedoch nicht erkennbar. Und auch im Kopf ("K"), also dem eigentlichen Hoch, sollte ein solcher zu erkennen sein. Auch hier ist dieser nicht festzustellen (die markante aber vereinzelte Umsatzspitze im März gehört zum Verfallstag und ist nicht relevant). Und damit fehlen bereits zwei der wesentlichen Voraussetzungen für eine SKS.
Lassen Sie sich also von solchen Analysen nicht verwirren oder in Angst und Schrecken versetzen. Es ist Humbug. Echte SKS-Formationen sind zudem vergleichsweise selten.
Was macht also der DAX?
Tatsächlich handelt es sich bei der Kursbewegung seit Ende vergangenen Jahres einfach um eine Konsolidierung in Form einer Broadening-Formation, eines sich nach rechts öffnenden Dreiecks (hier durch die grauen Linien angedeutet). Diese Formation, von uns auch Trompete genannt, ist Zeichen von Unsicherheit. Und jeder von Ihnen wird sicherlich unterschreiben, dass Unsicherheit das zurzeit vorherrschende Gefühl an den Börsen ist. Leider hat diese Formation aber keine darüberhinausgehende Prognosequalität. Es gibt lediglich eine ganz leicht höhere Wahrscheinlichkeit für fallende Kurse, da Unsicherheit selten gut für Börsen ist. Aber dieser sehr kleine Unterschied ist nicht relevant genug, um darauf zu traden. .
Kurz: Es ist keine SKS-Umkehrformation vorhanden. Allerdings kann ein Trend auch ohne eine Umkehrformation enden. Die Abwesenheit einer solchen Formation hat somit keine direkte Aussagekraft. Es stimmt nur folgendes: Wenn man eine SKS erkennt, besteht eine große Wahrscheinlichkeit für fallende Kurse. Das ist alles.
Gold-Update
Und zum Schluss für diese Woche noch ein kurzes Update zu Gold – das aufgrund der weiteren Entwicklung notwendig wird:
Bisher zeigt sich die Erholung im Vergleich zu dem scharfen Einbruch zuvor doch sehr schwach. Das ist häufig kein gutes Zeichen. Sollte sich also die Aufwärtsdynamik nicht recht bald erheblich beschleunigen, müssen Sie leider damit rechnen, dass Gold auch ohne die Kurslücke bei der 1.500er Marke zu schließen, auf die untere Begrenzungslinie des Rechtecks bei 1260 Dollar fällt.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind um 4.000 auf 352.000 Anträge gestiegen. Analysten hatten einen Anstieg auf 350.000 erwartet. Der gleitenden Vierwochendurchschnitt stieg auf 361.250 an.