Etwas mehr als die Hälfte des Weges in der Seitwärtsbewegung bis zum Alpha-Target haben wir schon hinter uns:
Damit bleibt es weiterhin bei der Prognose, die ich Ende Januar aufstellte: "Noch 10 Wochen Seitwärtsbewegung". Es ist natürlich langweilig, wochenlang über eine Seitwärtsbewegung zu schreiben und quasi immer den gleichen Chart zu zeigen. Aber auch das ist eben Börse.
Der Handel heute leidet ein wenig unter der Tatsache, dass am Abend das Fed-Protokoll veröffentlicht wird. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass in diesem größere Neuigkeiten auftauchen.
Wenden wir uns also lieber einem anderen Thema zu:
Der Anlagehorizont
Falls die US-Indizes, also der S&P500 und der Dow Jones,aber auch der DAX ihre Allzeithochs überwinden können und damit die bisherige Rally fortsetzen, sollten Sie Ihr Anlageverhalten hinterfragen.
Im Moment sind kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizonte beliebt. Das macht auch Sinn, schließlich war es in den vergangenen 13 Jahren sinnvoll, kurzfristiger zu traden. Ein langfristig orientierter Anleger, der zum Beispiel Anfang des Jahres 2000 eingestiegen ist, hat -gemessen an den Indizes - 13 Jahre später immer noch keinen Gewinn erwirtschaftet.
Anleger oder Trader, die kurzfristiger unterwegs waren, konnten die volatilen Zeit eindeutig besser nutzen.
Buy and hold wird ein Comeback feiern
Sollte aber tatsächlich mit dem Ausbruch aus den nunmehr ca. 15 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung eine 15 bis 20 Jahre andauernde Rally starten, dann wären es wieder die langfristigen Investoren, die ohne großen Aufwand riesige Gewinne erwirtschaften können. Allerdings wird es natürlich mindestens zehn Jahre dauern, bis die „Buy and Hold-Strategie“ (Kaufe und halte) wieder bei der Masse der Anleger als Idee ankommt. Schließlich werden diese einer Strategie erst dann vertrauen, wenn die Vergangenheit belegt, dass sie funktioniert.
Der Erfolg hängt von Ihrer Mentalität ab
Aber so einfach ist es mit dem Anlagehorizont dann doch nicht. Theoretisch stimmt das oben Geschriebene. Aber es gibt noch einen weiteren, entscheidenden Faktor:
Denn speziell für Börsenneuling gitl es, herauszufinden, welcher Anlagehorizont zu seinem Charakter passt. Das ist ein Prozedere, dass oft mehrere Jahre dauert. Die wenigsten machen sich schließlich Gedanken darüber, und auch in der Literatur findet man kaum Hinweise dazu.
Dabei ist diese Frage von zentraler Bedeutung: Ein Anleger, der vom Charakter eher ein Langfristanleger ist, wird als kurzfristiger Anleger kaum eine Chance haben. Das mag man noch verstehen. Schließlich ist Daytraden zum Beispiel mit hohem Stress und einer immer wieder punktuell notwendigen hohen Fokussierung verbunden. Auch eine Grundnervosität, die schnelle Entscheidungen und schnelles Handeln begünstigen, ist beim kurzfristigen Traden sicherlich förderlich. Dem Langfristanleger wird dieses Hin und Her schnell zu chaotisch.
Die Unfähigkeit, langfristig anzulegen
Doch warum sollte ein Daytrader nicht langfristig anlegen können? Schließlich muss man nur Aktien kaufen und halten – das ist doch ganz einfach.
Und hier kann ich tatsächlich aus eigener Erfahrung berichten. Wie viele wissen, bin ich eindeutig ein kurzfristig ausgerichteter Trader – am wohlsten fühle ich mich im Daytrading. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die meisten mittel- bis langfristigen Prognosen hier im Steffens Daily aufgegangen sind. Nein, die Prognosen sind nicht das Problem – sie haben wenig mit dem langfristigen Handeln zu tun.
Als langfristiger Anleger müssen Sie die Aktienposition hegen und pflegen. Sie müssen die Nachrichten studieren, die Entwicklungen begleiten, Konzernberichte lesen, etc.
Und damit zu einem kurzfristigen Anleger: Wenn ich eine Aktie länger als drei oder vier Wochen im Depot habe, verliere ich den mentalen Bezug zu dieser Position. Ich habe dann große Schwierigkeiten, genügend Interesse aufzubringen, mich im angemessenen Umfang zu dieser Aktie auf dem Laufenden zu halten. Es sind also nicht die Prognosen, sondern das Problem ist, die laufende und konstante Aufmerksamkeit aufzubringen, um langfristige Positionen entsprechend zu handhaben. Und das wiederum ist typisch für kurzfristig orientierte Anleger (deswegen arbeite ich zum Beispiel bei der Stockstreet-Investment-Strategie auch mit Torsten Ewert zusammen, der ein genialer und typischer Langfristanleger ist.)
Fazit: Es ist sehr schwer, in einem Anlagehorizont, der einem nicht liegt, erfolgreich zu agieren. Umso wichtiger ist es, herauszufinden, welcher Anlagehorizont zu den eigenen charakterlichen Voraussetzungen passt.
Erforschen Sie Ihren Anlagehorizont
In den vergangenen Jahren war es für langfristige Anleger schwer. Sie mussten in den mittel- bis kurzfristigen Bereich wechseln. Aber jetzt sollten Sie erneut überprüfen, welcher Anlagehorizont der richtige für Sie ist.
Die letzte Frage, die somit übrig bleibt: Woran erkennt man, ob man ein langfristig oder kurzfristiger Anlagetyp ist. Und darauf werden ich in den kommenden Tagen, sofern die Seitwärtsbewegung weiter geht, hier in Ihrem Steffens Daily näher eingehen.
Viele Grüße
Jochen Steffens
Die Börsenbriefe von Stockstreet
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