Die Kinder warten auf das Christkind. Die Anleger auf das Statement der Fed, das wie gewohnt um 20.15 Uhr (MEZ) veröffentlich wird. Und natürlich warten alle auf eine Einigung der US-Parteien im Zusammenhang mit der Fiskalklippe. Der DAX läuft heute weiter in Richtung des nächsten von mir genannten Kursziels bei 7.930 Punkten und ist davon nur noch knapp 300 Punkte, also weniger als 5 Prozent entfernt.
Großer Verfallstag
Nachdem nun die Crash-Zeiten vorbei sind und die dadurch bedingten Verzerrungen wieder abgenommen haben, können wir auch wieder einen Blick auf die Verfallstagsdaten werfen. Wie Sie wissen, findet immer am dritten Freitag des letzten Monats im Quartal der große Verfallstag, auch dreifacher Hexensabbat genannt, statt. Der Dezemberverfallstag ist am 21.12.2012, also kommende Woche Freitag. Er erhält eine besondere Relevanz, da es zugleich auch noch der letzte Handelstag vor den Weihnachtsfeiertagen ist (ja, es ist schon wieder Weihnachten – unglaublich, wie schnell das ging).
Wir schauen uns zu diesem Termin das Open Interest an, um ein wenig abschätzen zu können, wo interessierte Kreise den Kurs zu diesem Tag (manchmal auch schon zum Donnerstag) haben wollen. Hier die aktuelle Grafik:
Wir können relativ eindeutig erkennen, dass der Dax mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr unter die 7.200er Marke fallen wird, da hier zu viele Puts liegen, die dann ins Geld laufen würden. Auf der anderen Seite wird der DAX nicht über 8.000 Punkte steigen. (Das passt insoweit dazu, dass dort die von mir genannte 7.930er Kurszielmarke liegt, die damit bis zum Verfallstag gleichzeitig ein wichtiger Widerstand ist.)
Die 7.600er Marke
In dem Kursbereich, in dem sich der DAX zurzeit aufhält, sehen wir in der Grafik nur sehr wenige Positionen. Das zeigt, dass kaum jemand mit Kursen über 7.600 Punkte gerechnet hatte. Die größte Position findet sich genau bei 7.600 Punkten, und genau dorthin hat sich der DAX zuletzt bewegt.
Nun besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass versucht wird, den DAX zum Verfall unter oder im Bereich der 7.600er Marke zu halten. Auch hier befindet sich eine große Long-Position, die aus Sicht der Stillhalter nicht allzu sehr ins Geld laufen sollte.
Sollte der DAX allerdings durch äußere Ereignisse, zum Beispiel eine Einigung im Fiskalstreit, nach oben schießen, ist bis 8.000 Punkte alles möglich. Über der 8.000er Marke würde es dann zu einer erheblichen Trendverstärkung kommen – aber davon ist im Moment nicht auszugehen. Ebenso würde es unter der 7.200er Marke zu einer Abwärtstrendverstärkung kommen.
Kurz: Wahrscheinlichstes Kursziel zum Verfall ist ein Kurs um die 7.600er Marke. (Hinweis: Auch dieses Prognosemittel ist nur eines unter vielen. Es kann lediglich die Eintrittswahrscheinlichkeit von anderen Prognosen um ein paar Prozentpunkte erhöhen. Es sollte trotz zum Teil guter Trefferquoten in der Vergangenheit keinesfalls für sich genommen überbewertet werden!)
Es wird knapp
Wie sehr den US-Parteien im Streit um die Fiskal-Klippe die Zeit wegrennt, erkennt man übrigens an folgender Nachricht: Die Nummer Zwei der Republikaner im Repräsentantenhaus, Eric Cantor, hat die Abgeordneten aufgerufen, sich zwischen Weihnachten und Silvester für eine mögliche Abstimmung im Kongress in Washington bereitzuhalten. Bei Stockstreet ziehen wir mittlerweile die Möglichkeit in Betracht, dass es vielleicht sogar zunächst nur zu einer einfachen Lösung kommen könnte, welche lediglich den Streit um die Fiskal-Klippe auf einen späteren Termin verschiebt – nur damit die Parteien mehr Zeit erhalten.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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