Es wird immer merkwürdiger mit der fiskalischen Klippe und den Börsen. Gestern hieß es noch, dass die weiteren Kursverluste mit Äußerungen eines republikanischen Abgeordneten zusammenhingen, der sich enttäuscht von den Verhandlungen gezeigt habe. Heute Morgen wurden die zunächst weiter fallenden Kurse erneut mit der fiskalischen Klippe begründet und, hört hört, mit der Standardbegründung für fallende Kurse, nämlich „Gewinnmitnahmen“.
Und dann startet um 16.05 Uhr plötzlich ein eindrucksvolles Intraday-Reversal (hier im DAX):
Sie sehen, der DAX hat in wenigen Minuten um knapp 100 Punkte zugelegt, und dieser Anstieg wurde erst wieder knapp unter dem Hoch bei 7.361 Punkten beendet. Hier fragt es sich nun, ob der DAX ein neues Hoch schafft? Das wäre ein bullishes Signal. Oder scheitert der DAX in diesem Bereich?
Da die Börsen hierzulande inzwischen geschlossen sind, wird die Antwort auf diese Frage also im weiteren Verlauf des heutigen Mittwochabends in den USA fallen. Steigen dort die US-Indizes weiter, könnte es morgen sogar zu einem Gap Up über diese Marke kommen.
Der Grund? Na klar, die Fiskalklippe
Und schon wieder müssen Nachrichten im Zusammenhang mit der Fiskalklippe als Begründung herhalten. Dieses Mal sollen Äußerungen des republikanischen Mehrheitsführers John Boehner die Hoffnung auf eine Einigung und damit die Kursen beflügelt haben. Sie wissen, ich hatte es vorhergesagt: Die Fiskalklippe wird nun für jede Bewegung verantwortlich gemacht.
Nein, im Ernst – natürlich bewegen solche Nachrichten durchaus die Kurse. In diesem Fall sogar vergleichsweise eindeutig. Aber trotzdem wird das Thema Fiskalklippe in den kommenden Wochen genauso immer wieder für teilweise ganz normale Kursbewegungen „missbraucht“. Und wenn auch nur, weil es so bequem einfach ist.
Daher bin ich gespannt, wie lange es dauert, bis ich dieses Wort nicht mehr hören kann. Aber gut – so ist sie, Miss Börse. Da wird jedes Thema, das für viele ersichtlich eine Relevanz haben könnte, bis zum Exzess durchgekaut.
Etwas eingetrübte Nachrichten vom US-Häusermarkt
Interessanterweise wurden wenige Minuten vor diesem starken Anstieg auch die Zahlen zu den Verkäufen neuer Häuser veröffentlicht. Aber die Zahlen enttäuschten. So sanken die Verkäufe um 0,3 Prozent von zuvor 369.000 auf 368.000 Einheiten. Analysten hatten hingegen mit 386.000 verkauften Einheiten, also deutlich mehr, gerechnet. Nach nun sehr vielen positiven Nachrichten zum US-Immobilienmarkt war das eine der ersten wieder leicht negativen Zahlen.
Der Immobilien-Wirtschaft Kreislauf
Sie wissen, ich hatte vermutet, dass die Fed durch ihre Maßnahmen speziell den Immobilienmarkt unterstützen will, um über diesen dann auch die US-Wirtschaft zu beleben. Das scheint auch bisher aufzugehen. Aber, und das ist das Problem, es hängt beides zusammen. Die Belebung des US-Immobilienmarktes wird also nur weiter gehen, wenn nun auch die US-Wirtschaft wieder anzieht. Und diese reagiert positiv auf einen sich erholenden Immobilienmarkt. So entsteht ein sich selbst erhaltender und fördernder Kreislauf.
Es gibt zwar erste Hinweise, dass der US-Immobilienmarkt auch wieder die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs gebracht hat, aber dazu müssen wir die weiteren Zahlen abwarten. Und dann könnte es wie folgt weiterlaufen: Wir sehen eine kurze Konsolidierung in der Erholung des US-Immobilienmarktes. Gleichzeitig beginnt aber die US-Wirtschaft wieder etwas stärker zu wachsen, was wiederum dem US-Immobilienmarkt weiterhilft. Dann könnte die Konsolidierung im Häusersektor nur sehr kurz ausfallen.
Das wäre zumindest das Idealszenario – und noch gibt es keine gegenteiligen Hinweise.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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