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Black Friday und das Verbrauchervertrauen
Am Freitag ist es mal wieder soweit – der "Black Friday" steht auf dem Programm. Aber bitte verwechseln Sie diesem Termin nicht mit dem Black Friday im Oktober des Jahres 1929, als die Börsen crashten und dieser Crash unter anderem aufgrund vieler Fehlentscheidungen der Notenbanken die Weltwirtschaftskrise einleitete. Eigentlich begann der Crash in den USA am Donnerstag, den 24. Oktober 1929. Er wird deswegen dort Black Thursday genannt , ein schwarzer Freitag war es am folgenden Tag, Freitag, in Europa.
Gewöhnlicherweise wird in den USA mit dem Begriff "Black Friday" somit auch der Tag nach Thanksgiving bezeichnet. Viele US-Bürger nutzen dieses verlängerte Wochenende, um erste Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Das zeigt sich an den großen Umsätzen, welche der Einzelhandel an diesen Tagen macht.
Und so erklärt sich auch eine der vielen Thesen, die sich mit der Herkunft des Namens „Black Friday“ beschäftigen. Dieser Tag wird für viele Einzelhändler in den USA der Tag sein, an dem sie aufs Jahr gerechnet von den roten Zahlen in die schwarzen kommen. Eine weitere, wohl weniger ernstzunehmende, These dazu behauptet: Der Name käme daher, dass die Händler an dem Tag schwarze Hände vom Geldzählen hätten.
Wie dem auch sein, dieser Tag ist für die Börse zumindest interessant. Analysten in den USA nutzen die Umsatzangaben zu diesem Tag, um erste Informationen und Prognosen zum Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zu erhalten. Steigen die Umsätze, kann man auch von steigenden Gewinnen bei den großen Einzelhändlern ausgehen. Das wiederum führt gerne zu steigenden Kursen bei den Indizes.
Nach den vielen schlechten und belastenden Nachrichten der vergangenen Wochen wäre es erfreulich, wenn nun positive folgen. Die US-Börsen bleiben vor dem verlängerten Wochenende indes vorsichtig. Angesichts der vielen Krisenherde wollen sich viele Anleger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Verbrauchervertrauen vor Bodenbildung
Passenderweise wurden heute, kurz vor dem Black Friday, die endgültigen Zahlen des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan für November veröffentlicht. Der Wert ist mit 82,7 Punkten nahezu unverändert geblieben (zuvor 82,6). Dazu ein Blick auf das entsprechende Diagramm und die Entwicklung seit dem Jahr 2000:
Wir sehen die Einbrüche des Verbrauchervertrauens im Zusammenhang mit der Finanzkrise 2008 und der Euro-Krise 2011. Mittlerweile hat sich das Verbrauchervertrauen wieder über das Niveau, das zwischen diesen beiden Krisen erreicht wurde, erholt. Gleichzeitig sind auch die US-Märkte wieder an die entsprechenden Hochs gestiegen.
Der Logik nach muss sich nun entscheiden, ob die Märkte weiter steigen - in diesem Fall wird auch das Verbrauchervertrauen weiter zulegen – wobei sich hier Ursache und Wirkung zum Teil gegenseitig bedingen. Sollte die Märkte den Ausbruch nicht schaffen, werden wir wahrscheinlich auch im Verbrauchervertrauen ein erneutes Absinken erleben.
Geht man an dieses Diagramm charttechnisch heran, handelt es sich um eine klassische W-Formation, sprich eine Bodenformation. Das würde für weiter steigende Werte des Verbrauchervertrauens und damit auch für einen Ausbruch der Indizes nach oben sprechen. Ob man allerdings auch an solche Verläufe charttechnische Kriterien ansetzen kann und darf, ist zumindest umstritten. Da es sich beim Verbrauchervertrauen allerdings auch um einen „psychologischen“ Indikator handelt, ist dies zumindest nicht völlig abwegig.
Zusammenführung: Verbrauchervertrauen und Black Friday
Das Verbrauchervertrauen wird gemeinhin als Indikator für die Konsumneigung der US-Bürger genutzt. Legt man also diese Zahlen zugrunde, dann hat es im Vergleich zum Black Friday des vergangenen Jahres, als das Verbrauchervertrauen bei 63,7 Punkten notierte, eine erhebliche Verbesserung gegeben, und das spricht natürlich dafür, dass sich auch das Weihnachtsgeschäft 2012 wesentlich verbessern sollte.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
Der vom Conference Board heruasgegebene Index der Frühindikatoren steigt im Oktober um 0,2 Prozent. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.Das spricht dafür, dass sich die US-Wirtschaft auch in 2013 weiter moderat erholt - vorausgesetzt, es kommt zu einer Einigung bei der Frage der filskalischen Klippe beziehungsweise der US-Schuldenobergrenze.