Obama hat die Wahl gewonnen, wie es auch von vielen erwartet wurde. Das Interessante daran ist, dass er die Wahl sehr eindeutig gewonnen hat. So konnte er sich in den meisten Swing-Staaten klar durchsetzen. Und damit hat sich die hohe Wettquote bei Intrade.com von mehr als 70 % für Obama kurz vor der Wahl doch eindrucksvoll bestätigt. Für uns ist das ein wertvoller Hinweis, dass wir bei US-Wahlen doch weiterhin diese Wettquoten von Intrade als wichtiges Indiz für den Ausgang werten können. Erfreulich.
Der Präsidentschaftszyklus
Obama geht mit diesem Sieg natürlich auch deutlich gestärkt aus der Wahl hervor. Das ist umso wichtiger, da noch vor zwei Jahren viele US-Analysten nicht mehr mit seiner Wiederwahl gerechnet hätten. Aber es ist das alte Spiel des Präsidentschaftszyklus. Nach der Wahl werden die unliebsamen Reformen durchgeprügelt. Meisten sinken damit auch die Umfragewerte des Präsidenten. Es ist eine Zeit, in der sich auch die Börsen aufgrund der Reformen zumeist belastet zeigen. In der zweiten Hälfte der Amtszeit, also in den letzten beiden Jahren, versucht der Präsident dann die Wirtschaft anzukurbeln und arbeitet verstärkt am eigenen Image, um wiedergewählt zu werden. Gerade auf die Ankurbelung der Wirtschaft spekulieren die Börsen, und so sind sie in den letzten beiden Jahren einer Amtszeit meist gut unterstützt. Das ist alles eine schöne Regelmäßigkeit, die den Präsidentschaftszyklus so ungeheuer wichtig für die Analyse der Börsen macht.
Ein wenig Hoffnung
Dass Obama nun gestärkt aus dieser Wahl hervorgeht, könnte auch helfen, Probleme wie die fiskalische Klippe und die Schuldengrenze besser zu bewältigen. Die Republikaner müssen ihre Positionen überdenken. Offensichtlich hat ihre Blockadepolitik der vergangenen Jahre bei den Wählern nicht wirklich funktioniert.
Zwar werden sie weiter auf Blockadepolitik setzen, es könnte aber sein, dass schlussendlich schnellere Entscheidungen getroffen werden. Schließlich sind in zwei Jahren die nächsten Kongresswahlen. Es bleibt zwar spannend, aber die Sorgen im Zusammenhang mit den großen Entscheidungen, die in den USA anstehen, sind ein wenig geringer geworden – aber nur ein wenig.
DAX zunächst freundlich
Der DAX reagierte auf die US-Wahl am Mittwochmorgen zunächst weiter freundlich und hat damit drei Tage zu früh wieder die 7.425er Marke, also die eigentliche Zielmarke für das Alpha-Target, erreicht. Aber vielleicht gelingt auch noch die Kür (also das tages- und punktgenaue Treffen der Mitte des Alpha-Targets). Im weiteren Verlauf rauschte der DAX jedoch erst einmal um knapp 150 Punkte in den Keller. Hintergrund war, dass das Herbstgutachten der EU-Kommission. Danach soll das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen und im Jahr 2013 nur noch um 0,1 Prozent zulegen. Bisher war von einem Minus von 0,3 Prozent in diesem Jahr und einem deutlichen Plus im kommenden Jahr ausgegangen worden.
Ein solcher Einbruch an einem Alpha-Target ist aber grundsätzlich erst einmal bedenklich!
Gold reagiert heftig auf die Wahl
Ich hatte gestern noch zu Gold geschrieben, dass die Gegenbewegung im Kursrückgang bei Gold etwas zu früh kam und dass man darauf, sofern man auf das Kursziel gesetzt hatte, reagieren muss, indem man zum Beispiel eine Teilposition verkauft. Hier der Chart dazu:
Sie sehen, Gold reagierte heftig auf die Wahl. Ein Teilverkauf hätte also tatsächlich Sinn gemacht. Es ist ein Beleg dafür, wie sehr man auf solche Kleinigkeiten bei der Charttechnik achten muss – auch die klassische Charttechnik ist eigentlich niemals dogmatisch. Ihr fehlen nur weitere Hinweise, beispielsweise die zeitliche Komponente. Dennnoch kann das Kursziel von 1.650 Dollar durchaus erreicht werden – irgendwann ...
Hintergrund des Anstiegs ist, dass die Anleger bei der Wiederwahl von Obama damit rechnen, dass der Dollar weiter geschwächt wird und dadurch auch die Inflation weiter anzieht. Diese Sorge wurde nun eingepreist.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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