Das Bundeverfassungsgericht hat den ESM durchgewunken. Aber, wie erwartet, unter Auflagen. So muss sichergestellt sein, dass die Haftung auf 190 Mrd. Euro beschränkt bleibt. Für darüber hinausgehende Zahlungen in den ESM muss der Bundestag zustimmen. Der DAX reagierte zunächst positiv, doch im weiteren Verlauf fielen die Kurse vom Hoch bei 7.410 Punkten zurück. Lediglich aus Sicht der Target-Trend-Methode wird deutlich warum, denn genau dort findet sich die Obergrenze des aktuellen Rechtecks:
Sie sehen, dass es einen ziemlich genauen Test der Oberkante dieses Rechtecks bei 7.425 Punkten gegeben hat. Damit ist auch das Target-Niveau erreicht. Es ist aber auch schön zu erkennen, dass diese Linie nicht der wichtige Widerstand aus Sicht der klassischen Charttechnik ist. Hier zeigt sich einmal mehr die Überlegenheit der Target-Trend-Methode.
Wie geht es nun weiter?
Aus Sicht der Target-Trend-Methode bleibt es einfach: Wird die 7.245-Punkte-Marke überwunden, treten wir ins nächste Rechteck ein. Dann ist zunächst die folgende Mittellinie bei 7.900 Punkten und anschließend die obere Rechteckkante des neuen Rechtecks bei 8.371 Punkten das Kursziel.
Die Allzeithochs
Allerdings befinden sich in dieser Spanne die Hochs aus den Jahren 2000 und 2007, die im Bereich zwischen 8.120 bis 8.150 Punkten liegen. Hier wird dann die Entscheidung zwischen Ausbruch und einer Forstetzung des großen Seitwärtstrends der vergangenen 14 Jahre erfolgen! Normalerweise werden solche Marken hart umkämpft, es wird demnach richtig spannend. Wird die Charttechnik das Ende der Krise ausrufen? Oder wird diese Marken weiterhin den Kursanstieg nach oben begrenzen?
Die bearishe Variante
Sollte der DAX jedoch an der Oberkante des aktuellen Rechtecks (bei 7.425 Punkten) scheitern, dann ist das so lange kein Problem, bis er nicht wieder unter die Mittellinie bei 6.956 Punkten fällt. Einen solchen Kursrückgang muss man als normale Konsolidierung in einem starken Trend ansehen. Ein Bruch dieser Marke wäre ein erstes ganz kleines Warnzeichen, dass allerdings erst bestätigt würde, wenn die Unterkante des Rechtecks bei 6.478 Punkten nach unten gebrochen wird. Erst hier dürfen die Bären wieder hoffen.
Charttechnisches Fazit
Die Bullen sind demnach weiter am Ruder. Ein Überwinden dieses wichtigen Widerstands bei 7.425 Punkten würde die bullishe Marschrichtung weiter bestätigen. Scheitern die Kurse, ist das zunächst noch nicht kritisch. Erst wenn die genannten Marken nach unten verletzt werden, muss man wieder erhöhte Vorsicht walten lassen.
Die Entscheidung
Und die Entscheidung über den weitern Verlauf wird sicherlich im Zusammenhang mit dem Sitzungsergebnis der Fed am Donnerstag fallen. Dazu ist schon alles geschrieben.
Euro bricht erste Abwärtstrends
Im Euro-Dollar-Chart ist sehr schön zu erkennen, dass der Euro am unteren Ende seiner großen Seitwärtsbewegung nun einen Trendumkehrversuch startet. Erste Abwärtstrends (siehe rote Linien) sind schon gebrochen. Aber die entscheidende der drei Trendlinien wartet noch.
Im großen Bild sieht es allerdings so aus, als werde der Euro seine große Seitwärtsbewegung (blaues Rechteck) fortsetzen. Das heißt, das aktuelle Kursziel liegt nun wieder bei 1,50 Dollar – auch und gerade, weil sich das im Moment niemand vorstellen kann. Vergessen Sie allerdings nicht, dass dieses Ziel auch dadurch erreicht werden kann, dass der Dollar weiter abwertet. Zum Beispiel dann, wenn weitere geldpolitische Maßnahmen der Fed die Dollar-Druckerpressen massiv ankurbeln.
Übrigens: Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Ihnen noch daran, dass ich eben dieses Szenario der Seitwärtsbewegung für den Euro bereits seit 2009 favorisiere.
Viele Grüße
Jochen Steffens
Die Börsenbriefe von Stockstreet
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Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
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