Die neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft in den USA blieben unter den Erwartungen. So wurden lediglich 96.000 neue Stellen geschaffen, statt wie von den Analysten erwartet 125.000. Und trotzdem stieg zumindest der DAX weiter. Die US-Indizes verhielten sich hingegen uneinheitlich.
Der Kreisargumentationsschluss
Man kann jetzt im Kreis argumentieren: Schlechte Arbeitsmarktdaten sind natürlich insoweit gut für die Aktienmärkte, da die Fed bereits angekündigt hat, unter Umständen auf die Situation am Arbeitsmarkt zu reagieren – sprich, bei schlechten Arbeitsmarktdaten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die dritte Runde des lockeren Geldes eingeläutet wird (QE3).
Auf der anderen Seite kann sich die US-Wirtschaft nur wirklich nachhaltig erholen, wenn es auch zu einer nachhaltigen Erholung auf dem Arbeitsmarkt kommt. Insoweit sind schlechte Arbeitsmarktdaten ein Indiz für ein schwaches Wirtschaftswachstum.
Die Nachricht ist demnach je nach Betrachtungswinkel sowohl gut als auch schlecht. Dementsprechend uneinheitlich reagieren die US-Indizes - so gesehen ist das nur logisch.
Arbeitslosenquote in den USA sinkt
Dass die Arbeitslosenquote in den USA „überraschend“ sinkt, sollten Sie geflissentlich übersehen. Vielleicht haben Sie sich schon einmal gewundert, dass ich nie von der Arbeitslosenquote in den USA schreibe. Diese Zahl hat einfach zu wenig Relevanz für die Aktienmärkte. Zudem ist sie nicht mit den Quoten hier in Deutschland zu vergleichen und führt so gerne zu Fehlinterpretationen. Wir belassen es also weiterhin bei den Arbeitsmarktdaten, die eine Relevanz für die Märkte haben und das sind die Erstanträge und die „neu geschaffenen Stellen“.
S&P500 auf neuem Hoch
Wie gestern geschrieben, der S&P500 hat ein neues Jahreshoch ausgebildet, heute der entsprechende Chart dazu:
Wenn dieser Ausbruch nachhaltig gelingt, sind sofort die Allzeithochs aus 2007, also vor der Finanzmarktkrise, im Visier. Allerdings wird der S&P500 wahrscheinlich längere Zeit mit diesem Widerstand kämpfen. Immerhin wäre ein neues Allzeithoch das Signal dafür, dass die Märkte davon ausgehen, die Finanzkrise sei in den USA besiegt…
Aber werden Sie noch nicht zu euphorisch. Der Dow Jones hat nämlich noch kein neues Jahreshoch ausbilden können. Er verweigert sich noch.
Viel Hoffnung, aber dann?
Im Moment hoffen die Märkte einfach, dass es auf der nächsten Fed-Zinssitzung zu klareren Hinweis auf QE3 kommen wird. Das Problem ist: Kommen diese, haben die Märkte nichts mehr worauf sie spekulieren können, kommen diese Hinweise nicht, werden sie enttäuscht reagieren.
Das ist der Grund, warum ich davon ausgehe, dass es zu irgendeiner anderen Aktion kommen wird, so einer Art QE3 light. Die Chancen, dass die Märkte auch nach der Zinssitzung noch positiv reagieren, sind ansonsten eher gering.
Nicht nur der S&P500 hat ein neues Jahreshoch generiert
So schnell geht das. Bald hat der DAX auch schon das nächste Kursziel abgearbeitet:
Wir haben die Mittellinie der grünen Aufwärtstrends überwunden. Jetzt wartet die rot gestrichelte Linien und danach die Rechteckoberkante bei 7.425 Punkten.
Damit hat aber auch der DAX ein neues Jahreshoch ausgebildet. Das letzte Bewegungshoch in diesem Jahr gab es am 16.03.2012 bei 7.194 Punkten. Das heutige Hoch lag bei 7.248 Punkten.
Wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht, als die Stimmung mal wieder auf unterirdisch kippte? Wie gesagt, lassen Sie sich nie von solchen Stimmungen beeinflussen – an den Börsen ist das ruinös.
Viele Grüße
Jochen Steffens
Die Börsenbriefe von Stockstreet
Die gut abgestimmte Palette unserer Börsenbriefe reicht vom Geldanlage-Brief für langfristig orientierte Investoren, über die Aktien-Perlen und den Börse-Intern Premium, bis hin zum Allstar Trader und Hightech-Trader für schnelle Gewinne. Der sehr spekulative Optionsscheine-Expert-Trader, sowie die täglichen Chartanalysen des Target Trend Spezial runden das Angebot ab.
Testen Sie unser Angebot - hier geht es zur Übersicht!
§ 34b Wertpapierhandelsgesetz
Hinweis auf bestehende Interessenkonflikte nach § 34b Wertpapierhandelsgesetz zu den besprochenen Wertpapieren: Wir weisen Sie darauf hin, dass Redakteure und Mitarbeiter der Stockstreet GmbH jederzeit eigene Positionen in den zum Teil hier vorgestellten Wertpapieren eingehen und diese auch wieder veräußern können.
Haftungsausschluss:
Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Die Informationen in diesem Börsendienst stellen wir Ihnen im Rahmen Ihrer eigenen Recherche und Informationsbeschaffung zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, vor jedem Kauf oder Verkauf Ihren Bankberater zu konsultieren, und weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Informationen nicht um eine Anlage- oder Vermögensberatung handelt. Des Weiteren gelten die AGB und die datenschutzrechtlichen Hinweise auf www.stockstreet.de.
Urheberrecht
Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung/Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet.
Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
Tradesignal Online – Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.