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EUR/USD - Gegenbewegung oder Trendwende?
In den letzten Wochen haben die Konjunkturdaten in den USA per Saldo eher auf der Oberseite überrascht. Sowohl bei den Sentimentindikatoren (Einkaufsmanagerindizes, Konsumentenvertrauen) als auch bei den harten Wirtschaftsdaten (Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze) waren Stabilisierungstendenzen erkennbar. Vor diesem Hintergrund wäre ein solides BIP-Plus für den Zeitraum von Oktober bis Dezember 2011 keine Überraschung gewesen.
Überraschung ging nach hinten los
Die heute veröffentlichten Zahlen waren dann für einige Marktteilnehmer tatsächlich eine Überraschung. Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist nach erster offizieller Schätzung im vierten Quartal um 2,8 % gestiegen. Das ist durchaus nicht schlecht, hatte das Wachstum im Vorquartal doch nur bei 1,8 % gelegen. Es wurde allerdings mehr erwartet. Der Konsens ging von einem Anstieg im Bereich 3,1 bis 3,2 % aus.
Und so rauschten die Aktienmärkte kurzzeitig in die Tiefe. Der DowJones verlor 90 Punkte, der DAX musste zwischenzeitlich 70 Punkte hergeben. Merkwürdigerweise gab auch der Euro gegenüber dem Dollar nach. Eigentlich sind schlechte US-Daten immer gut für den Euro.
Die Kursverluste sind aber kein Beinbruch, konnten doch alle Werte (DowJones, DAX, EUR/USD) in der jüngsten Vergangenheit ordentlich zulegen.
Ausbruch löste kurzfristiges Potential aus
Dem Euro gelang dieses Kunststück durch den Bruch eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals, der entsprechendes kurzfristiges Kurspotential auslöste. Das sieht bis hierher alles nach einem soliden Trendbruch aus, doch handelt es sich damit auch um eine Trendwende?
Schon auf aktuellem Niveau kämpft der Wechselkurs bereits wieder mit zwei Widerständen, bestehend aus dem Tief im Oktober bei 1,3148 EUR/USD und dem letzten Zwischenhoch Mitte Dezember bei 1,31983 EUR/USD.
Langfristchart sorgt für Verwirrung
Und insbesondere der längerfristige Chart sorgt für Verwirrung und zeigt, dass gerade dieses Währungspaar aktuell schwer einzuschätzen ist. Hier haben wir zum einen den sehr breiten Abwärtstrendkanal (blau), der seit Mitte 2008 Bestand hat. Der Kurs bewegt sich gerade in dessen Mitte und damit im charttechnischen Niemandsland.
Man könnte allerdings auch eine Seitwärtsbewegung zwischen den grünen waagerechten Linien bei ca. 1,494 und 1,258 identifizieren, mit leichten Ausreißern nach oben und unten. Demnach hat der Wechselkurs kürzlich idealtypisch an deren unterem Ende gedreht und befindet sich nun wieder in Richtung 1,50 EUR/USD.
Aufwärtstrend würde zum Hürdenlauf
Doch auf dem Weg dorthin begegnet ihm, neben den aktuellen Widerständen zwischen 1,31 und 1,32 EUR/USD, schon bei ca. 1,375 eine fallende und bei 1,424 eine waagerechte Widerstandslinie. Der Kurs müsste also mächtige Hürden überspringen.
Und dann sind da ja noch die fundamentalen Rahmenbedingungen aus Verschuldungs- und Konjunkturproblemen. Amerika und Europa kämpfen ja quasi gerade im Verschuldungs-Rennen um die ersten Plätze. Bei der Konjunktur scheinen die USA im Moment leicht die Nase vorn zu haben. Aber auch hier ist die Lage derzeit extrem fragil.
Gegenbewegung oder Trendwende?
Handelt es sich bei der aktuellen Aufwärtsbewegung nach dem Trendbruch also nur um eine Gegenbewegung im Abwärtstrend, der im April 2011 bei ca. 1,50 EUR/USD seinen Ursprung hat? Oder befindet sich der Kurs nun wieder innerhalb der grünen Trendlinien auf dem Weg zur oberen Begrenzung?
Wir sagen es ganz ehrlich: Keine Ahnung! Bei einer derart verzwickten Situation sollte man einfach an der Seitenlinie bleiben. Man muss sich ja nicht zwingend in jedem Markt bzw. Basiswert long oder short positionieren. Es gibt genügend Anlagemöglichkeiten, in denen die Situation eindeutiger ist.
Viele Grüße,
Ihr Stockstreet Team
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