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Positive Nachrichten beflügeln den DAX
Gestern startete in den USA die Berichtssaison zum vierten Quartal 2011. Den Reigen eröffnete wie gewöhnlich Alcoa. Der US-Aluminiumhersteller wird unter anderem auch als Gradmesser für die US-Wirtschaft gewertet, da Aluminium ein wichtiges Industriemetall ist. Zwar hat Alcoa durch sinkende Aluminiumpreise Verluste zu verzeichnen, aber das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, dass es im Jahr 2012 zu einem Wachstum der weltweiten Aluminiumnachfrage von gut sieben Prozent kommen wird. Das ist zwar ein geringerer Zuwachs im Vergleich zu den 10 % im Jahr 2011 und 13 % 2010, dennoch wurde dieser Ausblick von den Märkten positiv gewertet.
Insgesamt rechnen die Analysten zum Start der Berichtssaison nur noch damit, dass die US-Unternehmen im vierten Quartal ein moderates Gewinnplus von 6,2 Prozent erzielt haben. Hier kann es also durchaus zu einer positiven Überraschung kommen.
Einigung in Griechenland
Aus Griechenland ist zu hören, dass die Gespräche mit den privaten Gläubigern an einem "zufriedenstellenden Punkt" angelangt seien. Es sei eine Lösung möglich, die belegen würde, dass die Schuldenlast Griechenlands beherrschbar werde. Das feuerte natürlich den DAX und andere europäische Indizes an.
Frankreich behält Top-Rating, erst einmal
Doch damit nicht genug der positiven Nachrichten: Zumindest die Rating-Agentur Fitch hat das Top-Rating für Frankreich für dieses Jahr bestätigt. Wahrscheinlich werden die anderen Ratingagenturen folgen, sodass eine weitere Sorge aus dem Markt ist.
Und schon steht der DAX nach vier Verlusttagen in Folge wieder an der oberen Grenze der gestern hier im Steffens Daily beschriebenen engeren Seitwärtsrange (6.180 Punkten). Ein Ausbruch darüber hinaus wäre ein erstes positives Signal, doch relevanter wäre ein nachhaltiger Anstieg über die 6430 / 6500er Marke.
Euro reagiert leicht positiv
Neben den Märkten reagierte auch der Euro mit einem leichten Aufschlag nach diesen positiven Nachrichten. Doch der seit Mai existente Abwärtstrend ist damit natürlich noch nicht gebrochen. Ein Blick auf den längerfristigen Chart offenbart die aktuelle Situation:
Im Prinzip hält sich der Euro zum Dollar seit 2003 in einer großen Seitwärtsbewegung auf, die zwischen 1,18 und 1,50 Dollar liegt (vielleicht erinnern Sie sich, eine solche Seitwärtsbewegung hatte ich nach dem Finanzcrash prognostiziert.) Sie ist auch deutlich relevanter, als der Abwärtstrend (rote Linie), zumal sich der Abwärtstrend auch tendenziell verjüngt (häufig ein bullishes Zeichen).
Grundsätzlich geht man bei charttechnischen Betrachtungen davon aus, dass die bestehenden Trends fortgeführt werden. Aktuell laufen wir wieder an die untere Begrenzung dieser Seitwärtsrange. Ab dem Bereich um 1,25 Dollar müssen wir somit damit rechnen, dass der Abwärtstrend sein Ende findet und die Kurse wieder Richtung 1,50 laufen. Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn sich die EU-Probleme tatsächlich zumindest vorerst abschwächen würden.
Kritisch wird es aus charttechnischer Sicht erst, wenn der Euro nachhaltig unter die 1,18 Dollar-Marke fällt. In diesem Fall müsste man mit der Parität (1:1) zwischen Euro und Dollar rechnen.
Es ist schon interessant, dass sich der Euro trotz all der Probleme in der EU immer noch in dieser alten Spanne aufhält. Allerdings fallen im Vergleich zu anderen Währungen sowohl der Dollar als auch der Euro, so dass klare Abwärtstrends entstanden sind. Aus Sicht der Devisenhändler steht der Euro jedoch seit 2003 nicht schlechter als der Dollar da. Wie auch immer man das interpretieren will und soll...
Viele Grüße
Jochen Steffens
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