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Uneinig, undurchsichtig, aber kleine Tendenzen
In den vergangenen Jahren waren sich die Redakteure des Stockstreet-Teams in den meisten Analysen überraschend einig. Das dürfte daran liegen, dass es nicht so viele Prognosemittel gibt, die wirklich nachhaltig funktionieren. Ich denke, das ist auch der Grund, warum viele der wirklich erfolgreichen Trader doch immer wieder die gleichen Mittel anwenden.
Und so mag diese normalerweise erkennbare Einigkeit des Teams auch daran liegen, dass die Redakteure unserer Börsendienste alle sehr genau geprüft werden, bevor sie in das Team aufgenommen werden. Sie müssen zum Beispiel nachweisen, längere Zeit als selbstständig agierende Trader tätig gewesen zu sein und vom Traden erfolgreich gelebt zu haben.
Was lange galt …
Doch in der aktuellen, hauptsächlich politisch beeinflussten Krise sind viele dieser hochfunktionalen Prognoseansätze nur eingeschränkt anwendbar. Da es nach wie vor schwer, wenn nicht sogar unmöglich ist, die politische Entwicklung vorherzusehen, kommt es mittlerweile sogar in unserem Team zu Uneinigkeiten. Aber diese Uneinigkeit hat nachvollziehbare Gründe:
Wie Sie vielleicht gestern gelesen haben, ist zum Beispiel mein Kollege Torsten Ewert eher davon überzeugt, das Gold immer noch eine interessante Investition ist – zumindest als Beimischung. Hingegen weise ich eher auf die Gefahr hin, dass sich Gold in einer Blase befindet.
Wie passt das zusammen?
„Was stimmt denn nun?“ werden sich vielleicht einige Leser fragen und wir haben auch schon Mails zu dieser Auffälligkeit erhalten.
Die Antwort ist ebenso einfach wie unbefriedigend: beides! Es hängt einfach davon ab, wie sich die Situation weiter entwickelt. Sollte sich die Krise ausweiten, ist Gold als Beimischung sinnvoll. Gold ist eine gute Krisenwährung, keine Frage. Vor allem wenn Sie über ein sehr langfristig ausgerichtetes Depot verfügen, sollte Gold in Ihrem Depot nicht fehlen.
Falls Sie noch nicht investiert sind, und da stimmte ich Torsten Ewert zu, sind die aktuellen Kurse als erster Einstieg durchaus interessant. Denn noch sind die Aufwärtstrends in Ordnung (auch darauf hatte ich immer wieder hingewiesen) und Gold befindet sich gerade an der unteren Grenze dieser Trends:
Eine Blase, die unter bestimmten Voraussetzungen platzen kann
Die Aufwärtsbewegung des Goldpreises kann also weiter gehen. Dennoch sind auch Warnzeichen zu erkennen: der gescheiterte Ausbruch nach oben, die crashartigen Einbrüche und der anschließende Rückfall in den alten Trendkanal sind nur drei davon. Insoweit sollten Sie bei einer Neuinvestition also das Risiko in Betracht ziehen, dass Gold durchaus noch weiter fallen kann und dass sogar ein Gold-Crash nicht auszuschließen ist. Bleiben Sie also vorsichtig.
Die wichtigste Frage
Und die Antwort auf die Frage, ob Gold weiter steigt oder nicht, entscheidet sich eben auch wieder anhand der Antwort auf die Frage, wie sich die politische Situation in Europa entwickelt. Eskaliert die Krise oder nicht? Dies bleibt die entscheidende Frage, an der sich das Wohl und Wehe der Märkte, aber natürlich auch des Goldpreises festmacht.
Und auch hier gibt es Uneinigkeiten, aber nur tendenzielle. Während ich eher optimistischer bin, neigt mein Kollege Torsten Ewert tendenziell zum pessimistischen Lager. Wie gesagt, es sind nur Tendenzen, doch diese führen in der Konsequenz zu der unterschiedlichen Betrachtung der Goldpreisentwicklung, die einigen von Ihnen in den vergangenen Wochen aufgefallen ist.
Und somit kann ich nur die bereits bekannte Aussage wiederholen: So lange die Börsen in diesem politischen Modus sind, werden klare Prognose und Analysen leider schwierig bleiben. Zu viele Menschen sind an diesem politischen Prozess beteiligt.
ifo-Index zeigt sich positiv?
Abseits des politischen Spektakels verbessern sich klammheimlich die wirtschaftlichen Rahmendaten – wenn auch nur leicht. So ist der ifo-Geschäftsklimaindex nun das zweite Mal in Folge gestiegen. Und das wird in den Medien bereits als Zeichen der Zuversicht gewertet. Sicherlich ist es positiv, dass sich die etwas 7.000 befragten Unternehmen auch bei der Erwartungskomponente auf Sicht der kommenden 6 Monate erneut optimistischer zeigen, aber ein Blick auf das Diagramm enttarnt schnell, wie wenig aussagekräftig diese leichte Verbesserung ist:
Wir sehen, dass die Stimmung unter den Unternehmen nach dem Einbruch zuvor nun ebenso wie der Markt in eine kleine Konsolidierung übergeht. Doch das ist weit entfernt von einer nachhaltigen Erholung. Normalerweise sollte die Erwartungskomponente (hier grün) gerade am Anfang eines neuen Aufwärtstrends über der Trendlinie der aktuellen Lage liegen. Schließlich leben die Aufwärtstrends an den Börsen von der Erwartung, dass die Situation sich verbessert. Davon ist der ifo-Index aber noch weit entfernt. Hier also von Zuversicht zu reden, ist sicherlich noch übertrieben.
Die aktuelle Lage
Die Unternehmen schätzen die aktuelle Lage ihrer Unternehmen immer noch deutlich besser ein, als den Ausblick. Die blaue Linie notiert nach wie vor weit über der grünen. Und das belegt, wie groß die Sorgen der Unternehmer in der aktuellen Situation sind.
Aber, wenn Sie sich etwas zurücklehnen, spiegelt der ifo-Index auch genau das wieder, was geschieht: Durch die Euro-Schuldenkrise wurden die Unternehmen natürlich sehr verunsichert. Mittlerweile gewöhnen sich ebenso wie die Spekulanten auch die Unternehmer an die Krise, und das führt dazu, dass die Zuversicht ganz leicht anzieht. Und mehr ist es nicht, was man an der aktuellen Veränderung erkennt (ebenso wie im Aktienmarkt).
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Hoffnung der Unternehmer die Hoffnung der Spekulanten widerspiegelt, dass doch alles gut gehen wird. Die Stimmung bleibt allerdings weiterhin höchst gedämpft. Und so lange der DAX (hier grau dargestellt) weiter in der aktuellen Seitwärtsbewegung gefangen bleibt, hat sich der Markt noch nicht entschieden.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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