Inhaltsverzeichnis
Hoffnungsschimmer und neue Panik
Hinweis: Da ich morgen mehrere wichtige Termine wahrnehmen muss, erscheint der nächste Steffens Daily am Montag, den 12. Dezember 2011.
Einen kleinen bullishen Hüpfer veranstalteten die US-Futures vorbörslich und damit auch der DAX, als um 14.30 Uhr MEZ die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht wurden. Diese sanken um 23.000 auf 381.000 Anträge. Das ist der tiefste Wert seit Januar 2011. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 395.000 Anträgen gerechnet. Der Vierwochendurchschnitt sinkt damit auf 393.000.
Interpretiert man den Wert der vorherigen Woche, also die 404.000 Anträge, als kleinen Ausrutscher nach oben, bildet sich nun ein deutlicher Abwärtstrend, der sich vor allem an der grünen Linie (dem Vierwochendurchschnitt) zeigt. Der aktuelle Wert muss zudem bis auf weiteres als Indiz dafür gesehen werden, dass sich die Erstanträge nun so langsam von der 400.000er Marke nach unten absetzen. Und das wiederum ist eine durchaus hoffnungsvolle Entwicklung.
EZB senkt Leitzins
Gäbe es nun keine Krise in Europa, würde ich deutlich bullishere Worte finden. So müssen wir abwarten, was auf dem bevorstehenden EU-Gipfel beschlossen wird. Und tatsächlich, nach der ersten Freude über die positiven US-Konjunkturdaten, rauschten die Kurse wieder in den Keller. Dieser Kursrutsch hing mit den Aussagen des neuen EZB-Präsidenten, Mario Draghi, zusammen. Dieser nannte als Grund für die Zinssenkung auf 1 % „substantielle Abwärtsrisiken“ für die Eurozone. Auch die Aussage, dass es keine zusätzlichen massiven Anleihekäufe der EZB gäbe, verunsichert die Anleger.
Mit dieser Zinssenkung befindet sich der Leitzins erneut auf dem niedrigen Rekordniveau, auf dem er sich schon zwischen Mai 2009 und April 2011 befunden hatte. Der EZB ist es damit nicht gelungen, eine nachhaltige Zinserhöhungsphase einzuleiten. Kein gutes Zeichen.
EU-Gipfel
Alles Weitere wird demnach in den kommenden Tagen mit den Nachrichten rund um den EU-Gipfel entschieden. Der Druck auf die Politik ist groß, nicht nur weil die US-Ratingagenturen Standard & Poor's nun auch noch den europäischen Bankensektor unter genaue Beobachtung gestellt hat, sondern weil viele Analysten im Falle des Scheiterns größere Konsequenzen für den Euro-Raum fürchten.
So hat, nur als ein Beispiel, J.P. Morgan gerade davor gewarnt, dass im Falle eines Zerfalls der Euro-Zone mit einer globalen Wirtschaftskrise zu rechnen sei.
Keine Panik
So leicht man auch bei solchen Nachrichten in Panik verfallen kann, sosehr sollte man sie im Zusammenhang mit eben diesem Euro-Gipfel sehen. Gewarnt wird und wurde viel in den vergangenen Jahren. Doch ohne Frage hat die aktuelle Situation eine nicht zu leugnende Brisanz.
Wie geht es weiter?
Und hier sind wir wieder bei dem Thema, dass seit Monaten jeden Spaß an der Börse nimmt. Niemand kann in die Köpfe der politischen Entscheider schauen. Wir wissen nicht, wie dieser Gipfel ausgeht oder welche Ergebnisse beschlossen werden. Noch weniger wissen wir, wie der Markt mit den kommenden Nachrichten umgehen wird.
Politische Börsen sind ein Glückspiel. Also bleibt wieder einmal nichts anderes als abzuwarten. Eigentlich warten wir alle jedoch schon seit Monaten darauf, dass sich die Märkte endlich wieder von der Politik abkoppelt. Und das nervt von Tag zu Tag mehr. Diese unheilige Allianz muss ein Ende finden – nur wann, nur wann…
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
Die Börsenbriefe von Stockstreet
Die gut abgestimmte Palette unserer Börsenbriefe reicht vom Geldanlage-Brief für langfristig orientierte Investoren, über die Aktien-Perlen und den Börse-Intern Premium, bis hin zum Allstar Trader und Hightech-Trader für schnelle Gewinne. Der sehr spekulative Optionsscheine-Expert-Trader, sowie die täglichen Chartanalysen des Target Trend Spezial runden das Angebot ab.
Testen Sie unser Angebot - hier geht es zur Übersicht!
§ 34b Wertpapierhandelsgesetz
Hinweis auf bestehende Interessenkonflikte nach § 34b Wertpapierhandelsgesetz zu den besprochenen Wertpapieren: Wir weisen Sie darauf hin, dass Redakteure und Mitarbeiter der Stockstreet GmbH jederzeit eigene Positionen in den zum Teil hier vorgestellten Wertpapieren eingehen und diese auch wieder veräußern können.
Haftungsausschluss:
Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Die Informationen in diesem Börsendienst stellen wir Ihnen im Rahmen Ihrer eigenen Recherche und Informationsbeschaffung zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, vor jedem Kauf oder Verkauf Ihren Bankberater zu konsultieren, und weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Informationen nicht um eine Anlage- oder Vermögensberatung handelt. Des Weiteren gelten die AGB und die datenschutzrechtlichen Hinweise auf www.stockstreet.de.
Urheberrecht
Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung/Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet.
Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
Tradesignal Online – Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.