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Krise spitzt sich zu und Gold fällt
Die Schuldenkrise in Europa spitzt sich immer weiter zu. Mittlerweile steigen die Renditen der Staatsanleihen auch in Kerneuropa. Die Märkte testen wie gewöhnlich aus, was geht. Und offenbar geht noch eine Menge.
Lediglich Deutschland hält sich bei den Renditen noch wacker – wie lange noch, wird sich zeigen. Aber das sollte uns kaum kümmern, bei Zinsen unter 2 % für zehnjährige Bundesanleihen ist natürlich viel Luft nach oben, bis wieder ein „normales“ Level erreicht ist.
Doch auf anziehende Renditen reagieren die Börsen zurzeit mit Panik und das erklärt den Kursrutsch in den vergangenen Handelstagen. Allerdings haben auch Nachrichten aus den USA für neue Unruhe gesorgt.
Superkomitee scheitert
Das im Sommer im Zusammenhang mit der drohenden Staatspleite der USA eingesetzte Superkomitee konnte sich nicht auf Schritte einigen, wie die Schulden in den USA abzubauen sind. Die Fronten zwischen Republikanern und Demokraten sind verhärtet, weil die die Positionierung für die kommende Präsidentschaftswahl Vorrang vor allem anderen hat. Eigentlich war es nach dem bisherigen Hickhack zwischen den beiden Parteien auch abzusehen, dass die Republikaner Präsident Obama nicht den Triumpf eines Sparpakets gönnen.
Ratingagenturen reagieren unterschiedlich
Während sich Standard & Poor’s sowie Moody’s gegen eine Herabstufung der USA nach dem Scheitern des Komitees ausgesprochen haben, droht Fitch mit einer Abstufung. Also auch hier: Nichts Genaues weiß man nicht.
Eigentlich müsste doch nach diesen Nachrichten aus Europa und den USA der Goldpreis anziehen, so denkt man. Doch genau das Gegenteil ist geschehen. Und deswegen ein kurzes Update zu Gold:
Gold bricht mit den Märkten ein
Ich hatte gerade in der vergangenen Woche über Gold geschrieben und gewarnt: Sollten die Gold-Bullen es nicht schaffen, ein neues Hoch zu generieren, wird es zu einem dynamischen Abverkauf kommt.
Genau das ist passiert, dazu der Chart:
Hier hat wohl dieser wichtige Kreuzungspunkt, der ein typisches Alpha-Target darstellt, die Kurse angezogen (siehe roter Kreis. Hinweis: Dieses Target hatte ich bisher nicht eingezeichnet – es handelt sich demnach um eine nachträgliche erstellte Analyse!)
Nach der Entwicklung der vergangenen Tage drängt sich wieder der Gedanke auf, dass Gold tatsächlich angeschlagen zu sein scheint.
Angesichts der Zuspitzung der aktuellen Schuldenkrise hatten die meisten Analysten eher einen weiteren Anstieg prognostiziert. Die Logik der Argumentation ist auch nachvollziehbar. Dass jedoch genau das nicht passiert, ist somit ein beachtliches Warnzeichen - ohne Frage.
Wenn, dann…
Es wird jetzt darauf ankommen, wie sich der Goldpreis in den kommenden Wochen weiter entwickelt. Sie kennen das typische „Wenn, dann“ Spielchen, das leider immer wieder zu Missverständnissen führt. Oft wird mir anschließend vorgeworfen, mich nicht festzulegen. Aber das ist natürlich Unsinn. Ich entwerfe lediglich sehr früh verschiedene Prognosen, die je nach weiterer Kursentwicklung wahrscheinlich sind. Ich könnte auch warten, bis diese „Wenns“ tatsächlich eintreten, doch dann ist es oft zu spät. Für Sie als Leser ist es somit wesentlich sinnvoller, diese „Wenn, danns“ sehr frühzeitig zu erfahren.
In diesem Fall gibt es jetzt drei wichtige charttechnische Marken:
WENN Gold jetzt nachhaltig unter die 1.600 Dollar Marke fällt, muss die charttechnische Entwicklung seit Sommer dieses Jahres als eine Topformation gewertet werden. Kommt es anschließend zu einem dynamischen Abverkauf, sinken die Chancen für neue Hochs damit auf ein sehr niedriges Wahrscheinlichkeits-Niveau.
WENN Gold sich im Bereich der 1.650er Marke wieder fängt, anzieht und anschließend die 1.800er Marke knackt, wird das Bild wieder deutlich bullisher.
WENN Gold in immer kleineren Fluktuationen um die 1.720er Marke herumtingelt, müssen wir mit einer längeren Seitwärtsbewegung (mind. ein halbes Jahr) rechnen, die dann wiederum zu einer großen Topformation werden kann.
Aktuelle Situation
Zur aktuellen Situation kann man lediglich folgendes schreiben:
Zunächst einmal hat Gold das bisherige Hoch nicht erreicht oder gar überwunden. Die Bullen haben damit eine große Chance NICHT genutzt. Das ist ein bearisher Hinweis. Der Abverkauf ist wieder sehr dynamisch, dynamischer als der vorherige Anstieg. Auch das ist bearish.
Insgesamt kann sich aber die ganze Entwicklung seit August noch als „normale“ Konsolidierung in einem großen Aufwärtstrend herausstellen – das wäre neutral. Der eigentliche Aufwärtstrend (rot) ist noch nicht gebrochen, das ist vorerst weiterhin bullish.
Insgesamt hat sich das Bild also eingetrübt, aber erst die weitere Entwicklung wird mehr verraten.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
Das Handelsministerium hat das Wirtschaftswachstum der USA im dritten Quartal nach zuvor 2,5 % auf nunmehr 2,0% gesenkt. Analysten hatten mit einem Anstieg des BIP von annualisiert 2,3% gerechnet.
Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 2,3% nach 3,3% im Vorquartal. Der BIP-Deflator stagniert bei 2,5%.
Die Unternehmensgewinne nach Steuern sind in den USA im dritten Quartal auf Jahressicht saisonbereinigt um 6,5% gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Gewinne um 2,5%, nach einem Plus von 1,1% im zweiten Quartal.