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Die drei Szenarien
Da die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation im DAX hinfällig ist und sich selbst auch das mögliche Rounding gerade verabschiedet, bleiben eigentlich grob gesehen drei Szenarien übrig. Dazu folgender Chart:
Das rote, bearishe Szenario
Sollte sich die aktuelle Krise dramatisch verschlimmern, müssen wir mit einem weiteren dynamischen Abverkauf rechnen (rote gestrichelte Linie), der in etwa gleich stark wie der vorherige vom Hoch aus verlaufen sollte. Das Kursziel läge im Bereich des Tiefs aus dem Jahr 2009 bei knapp unter 4.000 Punkten. Hier wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem stärkeren Aufbegehren der Bullen kommen, der die Kurse mindestens wieder an die 5.000er Marke treiben wird.
Das blaue, neutrale Szenario
Allerdings kann es sein, dass ein solcher Abverkauf bereits in der Nähe der 5.000er Marke in Stocken gerät. Schon jetzt fällt auf, dass die Märkte immer wieder nach jedem Einbruch aufgekauft werden. Man fragt sich angesichts der Ereignisse, wer denn hier kauft. Die einzige Lösung ist, dass gerade institutionelle Adressen die Hände aufhalten, um Aktien einzusammeln. Die privaten Aktionäre befinden sich zurzeit eher auf der Verkäuferseite. Sollte der DAX also noch einmal in Richtung der 5.000er Marke fallen, wird dieser institutionelle Kaufdruck stark zunehmen. Das ist auch der Grund, warum ich dieses blaue Szenario für deutlich wahrscheinlicher einstufe, als das rote, bearishe.
Wie es dann anschließend weiter geht, wird davon abhängen, ob im Zuge eines erneuten Anstiegs nach dem Test der 5.000er Marke die 6.500er Marke überwunden werden kann.
Das grüne, eher bullishe Szenario
Eigentlich hatten die Bullen ihre Chance: eine starke Bodenformation in Form einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ein Rounding – es wäre die perfekte Mischung für eine kleine Rally gewesen. Doch die Bullen haben diese Vorgaben eindeutig nicht nutzen können, und nicht genutzte Chancen verheißen meistens nichts Gutes.
Doch für diese Störungen waren externe politische Nachrichten verantwortlich. Und deswegen sollte man dieses vermeintliche Zaudern der Bullen nicht überbewerten. Angesichts der starken Käufe, die wir zurzeit bei jedem kleinen Intraday-Einbruch sehen, könnte es somit sein, dass wir nun eine längere Seitwärtsbewegung mit leicht aufwärtsgerichteter Tendenz sehen (grün gestrichelte Linie). Und das ist eine übliche Entwicklung nach einem Crash.
Wenn die Situation im Zusammenhang mit der Schuldenkrise nicht eskaliert, wird diese Seitwärtsbewegung damit zum wahrscheinlichsten aller drei Szenarien.
Weiterer Ausblick
In den kommenden Wochen wird sich also viel entscheiden. Am Kursverlauf werden wir erkennen, welche Richtung der Markt nehmen wird. Leider ist es nach wie vor nicht möglich, den weiteren Verlauf der aktuellen Krise zu prognostizieren. Aber die Charts können uns zumindest Hinweise geben, wie die Situation von den Anlegern interpretiert wird.
Erholung in den USA
Offenbar scheint es den USA zu helfen, dass der Fokus der Anleger zurzeit auf der EU-Krise liegt. Im Schatten dieser Krise erholt sich die US-Wirtschaft. So ist die US-Industrieproduktion im Oktober um satte 0,7 % gestiegen, auch die Kapazitätsauslastung stieg auf 77,8 %. Und das ist mal eben die höchste Auslastung seit Juli 2008!
Es tut sich etwas in den USA und so verwundert es nicht, dass der Nasdaq100 im Gegensatz zum DAX mit seinen Jahreshochs kämpft.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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