ADP-Arbeitsmarktbericht unterstützt den Dollar
ADP-Arbeitsmarktbericht unterstützt den Dollar
von Jochen Steffens
Heute reagierte der Dollar auf den ADP-Arbeitsmarktbericht. Nach diesem sind in den USA im Dezember außerhalb der Landwirtschaft 297.000 neue Stellen geschaffen worden. Analysten hatten lediglich mit 100.000 gerechnet. Der ADP-Arbeitsmarktbericht wird zwei Tage vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Auch wenn keine eindeutige Korrelation zu erkennen ist, so kann man doch an der Entwicklung des ADP-Berichts Tendenzen ausmachen.
Für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht erwarten die Analysten sogar 139.000 neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Sollte es also am Freitag auch beim offiziellen Bericht zu einer Überraschung kommen? Spannend wird insoweit auch die Entwicklung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die morgen um 14.30 Uhr veröffentlicht werden. Hier erwarten die Analysten einen Anstieg von zuvor 388.000 auf 405.000 Erstanträge. Das wird damit die wichtigste Veröffentlichung vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht.
Dollar steigt / Euro fällt
Auf die überraschend hohe Zahl der neu geschaffenen Stellen reagierte - wie gesagt - der Dollar. Also sollten wir einen Blick auf den bekannten Euro / Dollar-Chart werfen.
Deutlich sieht man, dass der Dollar heute Stärke zeigt und damit der Euro zurückkommt. Zunächst hatte sich aber die Prognose einer Seitwärtsbewegung nach dem Trendbruch erfüllt. Doch nun müssen Sie aufpassen. Es bildet sich eine Art Dreieck / Wimpel (siehe blaue Linien). Das könnte für weiter fallende Kurse, also einen weiter steigenden Dollar sprechen. Diese Entwicklung müssen wir folglich im Auge behalten, denn ein weiter steigender Dollar stellt unter Umständen eine Gefahr für die US-Indizes dar, die Gründe hatte ich hier bereits mehrfach genannt.
Insbesondere wenn die untere blaue Linie verletzt wird, sollten Sie vorsichtig werden, gefährlich wird es dann, wenn die letzten Tiefs nach unten gebrochen werden.
DAX bleibt prognosesicher
Sehr schön hat sich der DAX nach den hier vorgestellten Prognosen entwickelt. Dazu der Target-Trend-DAX-Chart:
Ich hab ihn etwas vergrößert, denn so sieht man besser, wie genau der DAX heute an die untere, schwarz gestrichelte Trendlinie des grauen Aufwärtstrends gelaufen ist und damit die letzte Prognose perfekt erfüllt hat. Denn anschließend kam es zu einem beeindruckenden Intraday-Reversal. Das, was der DAX da abliefert, ist einfach Charttechnik in Perfektion. Natürlich steigt nach dieser Kerze auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Alpha-Target erreicht wird, weiter an.
ISM-Dienstleistungsindex überrascht positiv
Hintergrund dieser Umkehr war, dass der ISM-Dienstleistungsindex deutlicher gestiegen ist als erwartet. Analysten hatten damit gerechnet, dass der Index von zuvor 55 Punkten auf lediglich 55,7 Punkte steigen wird. Tatsächlich ist er jedoch auf 57,1 Punkte gestiegen.
Dieser Anstieg zog die US-Indizes deutlicher ins Plus. Da nun auch noch eine positive Überraschung bei den neu geschaffenen Stellen in den USA möglich ist, kann es gut sein, dass wir weiter steigende Märkte sehen. Allerdings sind gute Konjunkturdaten zurzeit ein zweischneidiges Schwert, da sie das Risiko von steigenden Leitzinsen in den USA erhöhen. Wir werden in den nächsten Wochen somit Konfusionen bei den Reaktionen auf die US-Konjunkturdaten erleben.
Interessant ist beim ISM-Dienstleistungsindex auch, dass wir bei dem Unterindex „bezahlte Preise“ (rote Linie) einen weiteren Hinweis auf ein Anziehen der Inflation in den USA erkennen. Dieser Unterindex hat bald wieder Vorkrisenniveau erreicht. Wie ich gestern geschrieben habe, gibt es mittlerweile eine Reihe von Daten, die auf diese Entwicklung hinweisen. Inflation in den USA wird bald zum großen Thema!
Viele Grüße
Jochen Steffens