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Informationszeitalter ohne Informationssicherheit
Ich möchte noch einen Nachtrag zu dem Steffens Daily von gestern hinzufügen: Ich schreibe seit knapp 11 Jahren tägliche Börsennewsletter und recherchiere seit 1997/8 regelmäßig im Internet. In den vergangenen Jahren und vor allem in 2011 fiel mir immer mehr auf, dass die Qualität der Nachrichten rapide (!) sinkt. Zum Teil sind die Meldungen schlecht recherchiert. Immer häufiger tauchen aber auch in schlichten Info-Nachrichten subjektive Meinungen auf. Dort haben sie nach der klassischen Lehre des Journalismus nichts zu suchen. Meinungen sollten den Kommentatoren überlassen werden. Immer häufiger schreiben aber auch Autoren mit allenfalls laienhaften Kenntnissen über komplexe Themen. Auch das ist ein Auswuchs der Internets. Manchmal bin ich wirklich fassungslos, was für ein hanebüchener und sehr schnell widerlegbarer Unsinn selbst auf seriösen Seiten veröffentlicht wird.
Fehler und Unsinn
Es geht mir bei dieser Kritik nicht darum, dass Fehler gemacht werden. Jeder macht Fehler und gerade im Bereich Börse, wo es um Schnelligkeit geht, ist es so einfach auf falsche Nachrichten hereinzufallen. Das ist mir auch schon passiert, keine Frage. Zudem muss man als Journalist oft über Themen schreiben, mit denen man gerade neu konfrontiert wird (speziell an den Börsen). Und auch so entstehen Fehler. Nein, mir geht es vielmehr darum, dass die Qualität aller Nachrichten und Informationen im Internet - aber auch in anderen Medien insgesamt bedenklich abnimmt.
Information ohne Nutzen
Je tiefer Sie in eine Materie eindringen, desto augenfälliger wird, dass das Internet zwar ein neues Informationszeitalter eingeleitet hat, dieses Plus an Information aber auf Kosten der Qualität geht. Aber welchen Nutzen hat dann Information noch?
Seltsamerweise führt diese Entwicklung jedoch nicht dazu, dass sich die Internetnutzer im Gegenzug mehr um die Qualität ihrer eigenen Meinung kümmern und zum Beispiel intensiver recherchieren, ganz im Gegenteil: Eigentlich wird nahezu alles ziemlich unkritisch geglaubt, was auf irgendeiner x-beliebigen Internetseite steht. Es muss nur ins eigene Überzeugungs-Konzept passen.
Finanziell schädlich
Im normalen Leben mag das zuweilen lustig, vielleicht auch kritisch oder sogar traurig sein. Für Sie als Börsianer ist dies jedoch (finanziell gesehen) absolut tödlich! Ich kann immer nur wieder dazu aufrufen: Hinterfragen Sie Ihre Informationen (auch diejenigen, die sie hier im Steffens Daily erhalten). Prüfen Sie Ihre Überzeugungen und die Qualität Ihrer Informationsseiten.
Im Internet gilt: Glauben Sie nicht sofort alles, was Sie lesen, sondern glauben Sie zunächst erst einmal nichts – gar nichts! - so einleuchtend es auch sein mag. Und dann versuchen Sie Information über eine intensive Recherche zu verifizieren. Erst dann dürfen Sie eine solche Nachricht zur Grundlage Ihrer Anlageentscheidungen machen.
Die Realität sieht aber leider ganz anders aus, und das betrifft nicht nur private Investoren…
Target-Trend-Methode für den DAX
Ich erhalte im Moment viele Mails, die mich darum bitten, doch den DAX als Target-Trend-Analyse vorzustellen. Ich komme dieser Bitte gerne nach. Ich hatte das, wie auch schon mal beschrieben, bisher vermieden, weil durch den Crash die Situation sehr komplex geworden ist. Eigentlich gibt es im Moment zwei Varianten und der DAX hat sich noch nicht wirklich für eine entschieden. Ich hätte also zu viel zu den Charts schreiben, oder zu viele Linien in die Charts einzeichnen müssen. Das hätte jedoch die meisten Leser sicherlich nur verwirrt. Bei zu vielen Analysen wird aber schlussendlich immer eine eintreffen. Um diesen Eindruck zu vermeiden, habe ich in den vergangenen Wochen auf Prognosen im Zusammenhang mit der Target-Trend-Methode für den DAX verzichtet.
Aber gut, ich stelle heute die bekannte Variante vor. Das sind die Rechtecke und Trendlinien, die bereits vor dem Crash entstanden sind. Diese Variante hat durch die Kursentwicklung der vergangenen Wochen wieder mehrere Bestätigungen erfahren.
Aber, ich möchte immer noch warnen: Diese einzigartige Perfektion, die die Target-Trend-Methode in dem Jahr vor dem Crash gezeigt hat, wird immer noch durch die vielen politischen Einflüsse beeinträchtigt (Stichwort: Politische Börsen). Sie erinnern sich, mit der Target-Trend-Methode war es mir gelungen, mehrere Male hintereinander ca. acht Wochen im Voraus nicht nur ein Kursziel vorherzusagen, sondern auch noch genau zu bestimmen, wann, also an welchem Tag, dieses Kursziel erreicht werden wird. Im Moment sollten Sie die Prognosen hingegen noch mit Vorsicht genießen.
Hier also der Chart:
Die Rechtecke (hier blau), die vor dem Crash ihre beindruckende Relevanz bewiesen haben, scheinen nun auch nach dem Crash immer noch eine hohe Relevanz zu haben (siehe blaue Pfeile). Die aufwärtsgerichteten grünen Trendlinien, die nur nach unten projizierte Parallelen des alten Aufwärtstrendkanals sind (jeweils im Abstand des alten Kanals inklusive Mittellinie) bestätigen ebenfalls ihre hohe Relevanz (siehe grüne Pfeile). Das Hoch vor vier Handelstagen wurde zum Beispiel genau an einer dieser Parallellinien ausgebildet. Und selbst die roten Konsolidierungslinien (abwärts gerichtete Linien) scheinen noch relevant zu sein, wobei hier die Relevanz nach dem Crash nicht mehr so eindeutig ist. Doch das ist normal, diese Konsolidierungslinien sind grundsätzlich schwer zu finden.
Von den Targets her haben wir gerade einen wichtigen Punkt, in dem sich viele Linien kreuzen, erreicht (gelber Kreis). Das nächste Alpha-Target liegt nur leicht oberhalb des aktuellen Kurses bei 7.412 Punkten (grüner Kreis). Es bleibt so lange relevant, wie die blaue Trendlinie und/oder die blau gestrichelte Linie bei 7.000 Punkten intakt bleiben. Beim Bruch der blauen Linie und wenn die 7.000er Marke nach unten verletzt wird, findet sich im Bereich der 6.650er Marke noch ein anderes Target (hier rot). Mit diesen Targets wird sich auch entscheiden, ob diese Variante der Target-Trend-Analyse weiter bestehen bleibt.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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