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Desaster mit gutem Ausgang?
Für langfristige Anleger ist Börse zurzeit ein Desaster. Schauen Sie sich allein den DAX an. Innerhalb weniger Wochen hat er den Kursgewinn von über 2 Jahren wieder vernichtet.
Doch das ist nicht alles, im langfristigen Bild sieht es noch dramatischer aus. Ein langfristiger Anleger, der vor 1998 investiert hat, ist nun, 13 Jahre später, im Tief immer noch auf dem Niveau.
Eingetreten ist der DAX in diese Seitwärtsbewegung 1995 / 1996. Früher galt eine langjährige durchschnittliche Rendite von 7 % als gegeben. Tatsache ist, dass der DAX seit 10 bis 15 Jahren kein einträgliches Geschäft für langfristige Investoren gewesen ist: Rendite gleich Null.
Die Masse liegt wie immer falsch
Und darum ist es auch logisch, dass die meisten Börsianer zurzeit nur noch kurzfristig handeln wollen. Das ist typisch für derart langanhaltende Seitwärtsbewegungen. Nun wissen wir aber, dass die Masse auch in der Wahl ihrer Anlagestrategie gerne falsch liegt. Das beste Beispiel dafür ist das erste Hoch in dieser Seitwärtsbewegung: Im Jahr 2000 war die „Buy and Hold“- Strategie (Kaufe und halte) die favorisierte Anlagestrategie der Anleger. Und genau diese entpuppte sich in den folgenden Jahren als die größte Fehlentscheidung.
Also könnte es sein, dass bald wieder die langfristige Anlage die kurzfristige als lukrativste Strategie ablösen wird. Wobei man eigentlich in einem etwas größeren Depot immer beides tun sollte, kurz- und langfristig anlegen. Hier geht es dann mehr um die prozentuale Gewichtung der jeweiligen Anlageform.
Langfristig in Krisenzeiten?
Gerade in Krisenzeiten haben einige Anleger mit langfristigen Strategien ein unglaubliches Vermögen erwirtschaftet. Bestes Beispiel ist Warren Buffett, der drittreichste Mann der Welt. Er verdankt sein gigantisches Vermögen der Anlage in und nach der großen Seitwärtsbewegung in den 70er und 80er Jahren. 1974/1975, nach dem letzten großen Crash der großen Seitwärtsbewegung, in der der Dow bereits über 10 Jahre an der 1.000-Punkte-Marke gescheitert war, war es Waren Buffet der in einem Forbes-Interview sagte: „Jetzt ist die Zeit zu investieren und reich zu werden.“ Und er sollte Recht behalten, auch wenn die Zeiten noch eine Weile schwierig blieben. Nur, wer hat sich damals getraut seinem Rat zu folgen?
Auch heute dominiert die Angst vor scheinbar unlösbaren Problemen. Die Ähnlichkeiten zwischen der heutigen Situation und der damaligen sind also klar erkennbar. Im Anbetracht der Vergleichbarkeit der Phasen, die ich hier im Steffens Daily nun schon häufiger dargelegt habe, macht genau dieser Value-Ansatz heute vielleicht wieder Sinn.
Doch es gibt an den Börsen keine großen Chancen ohne Risiko. Und die Risiken kennen Sie alle. Es sind die Horrorszenarien, die immer wieder auch in den Medien heraufbeschworen werden. Sollten diese eintreten, nützt wahrscheinlich auch der schönste Value Ansatz nichts mehr. Das ist das Risiko.
Eine weitere Parallele
Wieso ich wieder auf dieses Thema zu sprechen komme? Es liegt an der aktuellen Nachricht, dass die Schweizer Nationalbank (SNB) massiv am Devisenmarkt eingreift, um gegen die Stärke des Schweizer Franken vorzugehen. Genau das hat sie 1978, also drei bis vier Jahre nach dem letzten großen Crash der Seitwärtsbewegung in den 70er Jahren auch getan. Damals allerdings im Bezug zur DM. Und aktuell sind nach dem jüngsten großen Crash 2008/09 auch bereits zwei Jahre vergangen.
Es ist doch erstaunlich, selbst in solchen unbedeutenden Details ähneln sich also die aktuelle und die damalige Krise.
Damals hatte die SNB drei Jahre später übrigens mit einer anziehenden Inflation zu kämpfen und musste massiv über steigende Zinsen gegensteuern, was zu einigen wirtschaftlichen Verwerfungen in der Schweiz geführt hat (z.B. auf dem Immobilienmarkt).
Eine persönliche Entscheidung
Also: Soll man jetzt anfangen ein großes langfristiges Depot aufzubauen oder nicht? Ich kann Ihnen diese Entscheidung nicht abnehmen – niemand kann es, da niemand einschätzen kann, was wirklich passiert. Doch wer hat jemals behauptet, Börse sei ein Ponyhof…
Viele Grüße
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind 2000 Anträge auf 414.000 gestiegen. Analysten hatten lediglich einen Anstieg von 1.000 erwartet. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt liegt damit bei 414.750.
Das Handelsbilanzdefizit ist im Juli nach vorläufigen Berechnungen auf 44,81 Mrd. Dollar gesunken. Analysten hatten im Konsens ihrer Prognosen mit einem Passivsaldo von 51,00 Mrd. Dollar nach 51,57 Mrd. Dollar zuvor gerechnet.
Das geringere Defizit ist vor allem dem starken Anstieg der Exporte zu verdanken. Sie stiegen um 3,6% auf 178,04 Mrd. Dollar, während die Importe um 0,2% auf 222,84 Mrd. Dollar zurückgingen.