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ISM Index überrascht positiv
Heute um 16.00 Uhr wurde der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA veröffentlicht. Der Index fiel von 50,9 auf 50,6 Punkte. Analysten hatten hingegen mit einem deutlich stärkeren Einbruch auf 48,7 Punkte gerechnet. (Hinweis: Ich hatte gestern aus Versehen die Zahlen zum ISM-Preisindex als Prognose vorgestellt. Für diesen kleinen Fehler möchte ich mich entschuldigen.)
Der DAX reagiert nach deutlichen Abschlägen im frühen Handel aufgrund schlechter Wirtschaftsdaten aus Deutschland zunächst sehr positiv auf den ISM-Index, kam jedoch im weiteren Verlauf wieder leicht zurück und schloss mit knapp 1 % im Minus.
DAX hat (noch) nicht geliefert
Ich hatte gestern geschrieben, dass der DAX nun an die 6.000-Punkte-Marke laufen muss, um eine Bodenformation auszubilden. Mit der negativen Kerze, die sich heute gebildet hat, trübt sich das Bild bereits wieder etwas ein. Ein dynamischer Anstieg heute wäre ohne Frage ein bullisheres Zeichen gewesen. Aber noch ist Alles möglich. Doch je flacher der Anstieg an die 6.000er Marke verläuft, desto weniger ist mit weiteren dynamischen Kursgewinnen zu rechnen.
Spekulationen und historische Signale
Im Moment wird viel darüber spekuliert, ob nach dem sehr schlechten August auch noch der September schwach verlaufen wird. In der DAX-Historie gibt es dafür einige wenige Beispiele. So fiel der DAX im August 1990 um 15 Prozent. Anschließend folgte ein weiterer Rutsch im September um 18 Prozent. Im August 1998 ging es knapp 18 Prozent in den Keller, es folgte ein Einbruch um über 7 Prozent, der zunächst sogar im Oktober fortgesetzt wurde. Allerdings erholten sich dann im Oktober 1998 die Kurse und schlossen sogar auf Monatssicht im Plus.
Kommt es also nun zu einer zweiten Abwärtswelle?
Leider reichen natürlich so wenige historische Vergleichswerte nicht aus, um daraus eine Gesetzmäßigkeit abzuleiten. Doch auch nach charttechnischer Betrachtung ist eine weitere dynamische Abwärtsbewegung durchaus denkbar.
Kurseinbrüche laufen gerne in zwei oder drei Wellen ab. Da der erste Einbruch im DAX recht heftig und dynamisch ausfiel, ist hier -wenn überhaupt- ein zweigeteilter Einbruch zu erwarten. Typisch für einen zweigeteilten Einbruch ist, dass sich in dessen Mitte eine sogenannte „Flagge“ ausbildet. Eine Flagge ist eine gegen die große vorherige Trendrichtung gerichtete Bewegung, häufig in Form eines kleinen Trendkanals. Dazu der aktuelle DAX-Chart:
Sie sehen hier die in blau eingefärbte Flagge. Sollte es zu einem zweiten Abverkauf im September kommen, hätte dieser somit aus charttechnischer Sicht im Extremfall ein Potenzial bis zur 3.800er Marke! (Anm. d. Red.: Obwohl hier natürlich auch eine logarithmische Betrachtung Sinn machen würde. In diesem Fall läge das Kursziel bei ca. 4.230 Punkten.)
Allerdings ist das ein Worst-Case-Szenario. Es gibt Anzeichen dafür, dass wenn es zu einer zweiten Abwärtswelle kommt, diese nicht so dynamisch wie die Erste ausfallen wird. Dafür sprechen mehrere Hinweise. Die erste Abwärtsbewegung hat zum Beispiel auf den Widerstand im Bereich der 5.500er Marke mit zwei Erholungen hintereinander reagiert. Das ist untypisch für eine Flagge. Ein weiterer Punkt ist, dass nach dem ersten Bodenversuch nicht direkt ein zweiter Abverkauf startete.
Die 5.000er Marke als wichtiger Widerstand
Deswegen bleibt meine Prognose bestehen, dass wenn der DAX weiterhin nicht liefert und wir neue Tiefs sehen, er im Bereich der 5.000-Punkte-Marke einen Boden ausbilden wird. Allerdings kann er kurzfristig (z.B. intraday) diese Marke dabei deutlich unterschreiten, da hier viele Stopps liegen dürften.
Kurzum: das hier genannte Kurspotenzial von 3.800 Punkten wird mit hoher Wahrscheinlich zumindest nicht in einem einzigen dynamischen weiteren Abverkauf erreicht werden. Sehr wahrscheinlich ist es zudem, dass es im Bereich der 5.000er Marke zu einem Aufbegehren der Bullen käme und sich hier ein mittelfristig wirksamer Boden ausbildet.
Schlussfazit: Bei über 6.000 Punkten wird es bullisher (siehe auch Steffens Daily von gestern), bilden sich hingegen neue Tiefs, müssen wir mit einem Rutsch auf die 5.000er Marke rechnen, an der sich der DAX stabilisieren sollte. Dann müssen wir weiter analysieren. Schließlich hält sich der DAX seit 18 Handelstagen, also seit über drei Wochen, in einer Range zwischen ca. 5.500 und 6.000 Punkten auf. Aus dieser Seitwärtsbewegung selbst ist keine Prognose ableitbar. Es ist einfach ein richtungsloser Handel, und die Entscheidung fällt wie immer an den Begrenzungen dieser Seitwärtsbewegung.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind um 12.000 auf 409.000 Anträge gefallen. Analysten hatten einen Rückgang um 7.000 erwartet. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt liegt nun bei 410.250.
Alles über 400.000 ist nach wie vor schlecht. Da der Wert nahezu in den Erwartungen lag war er nicht so marktentscheidend. Wichtiger werden die neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, die morgen um 14.30 Uhr veröffentlicht werden.
Die Bauausgaben in den USA sind im Juli saisonbereinigt um 1,3% gegenüber dem Vormonat auf ein hochgerechnetes Jahresvolumen von 789,51 Mrd. Dollar gesunken. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 0,3% erwartet.