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ZEW-Index bricht ein
Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen in Deutschland ist im August 2011 um satte 22,5 Punkte auf ein Minus von 37,6 Punkten gefallen. Damit erreicht er fast wieder das Niveau vom Tief während der Finanzkrise 2008. Begründet wird die schlechte Stimmung mit einer gestiegenen makroökonomischen Unsicherheit aufgrund von Sorgen um eine Rezession in den USA und mit der der Herabstufung der Kreditwürdigkeit amerikanischer Staatsanleihen.
Stimmungsindikator
Der ZEW-Index ist allerdings ein umfragebasierter Index. Es werden dabei bis zu 350 Finanzexperten nach ihrer Einschätzung zu der Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten befragt. Wie Sie vielleicht schon wissen, nutze ich diesen Index in den Extrembereichen als Kontraindikator. Wenn die Masse der Finanzexperten skeptisch ist, steigen die Chancen für eine Trendwende in einem Abwärtstrend.
Aber noch notiert die Einschätzung der aktuellen Situation (rote Linie) zu hoch, so dass aus Sicht des ZEW-Index durchaus noch Spielraum für weiter fallende Kurse wäre. Und hier liegt auch das Kern-Problem des ZEW-Index als Indikator.
Timing-Probleme
Man kann den ZEW-Index nicht nutzen, um sein Einstiegstiming zu perfektionieren. Hierfür ist er zu ungenau. Er dient vielmehr als grober Indikator für die Marktstimmung. Je schlechter diese ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse bald wieder nachhaltig steigen. Mehr ist es leider nicht.
Schlechte Stimmung überall
Aber die Laune der Anleger ist nicht nur unter den Finanzexperten am Boden. Immer mehr Aktionäre haben sich in den vergangenen Jahren aus dem Aktienmarkt zurückgezogen. Sie sind entnervt, haben viel Geld verloren und wollen nichts mehr mit der Börse zu tun haben. Drei Crashs in 10 Jahren, das ist einfach zu viel für die ohnehin nicht sonderlich dynamische Aktienkultur in Deutschland. Hinzu kommt, dass die vielen Krisenszenarien die Menschen schrecken. Dabei sind Aktien neben anderen Anlagen zurzeit eine gute Alternative zum Bargeld/Festgeld, gerade dann, wenn man sie nach einem Crash zu deutlich günstigeren Kursen erwerben kann.
Aber die Masse handelt eben immer falsch: Sie steigt in die Märkte ein, wenn sie jahrelang nur gestiegen sind und will nichts mehr mit Aktien zu tun haben, wenn die Kurse im Keller sind.
Wie weit kann der Crash noch gehen?
Im Moment kämpft der DAX noch mit der 5.500er Widerstandszone. Hier wird es gerade etwas uneindeutig. Es sind Versuche, einen Boden auszubilden, zu erkennen. Aber die 5.000 Punkte als psychologisch wichtige Marke ist durchaus noch im Spiel. Fallen die Kurse noch bis dahin, müssen wir an dieser erneut prüfen, wie stark sich die Bullen zeigen. Und diese gibt es durchaus noch, die Bullen. Schließlich hat jede verkaufte Aktie auch einen Käufer gefunden. Das sollten Sie nie vergessen.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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