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Suchen Sie die Chancen, die so ein Crash bieten kann
Ein kleiner Kommentar zu meinem Artikel „Der Goldcrash wird kommen“: Ich weiß es ja, man darf zurzeit nichts Negatives über Gold schreiben. Das führt zu vielen bösen Mails. Mir wurde gerade alles Mögliche vorgeworfen: Diese Kolumne hätte „Bild-Charakter“; ich sei nur neidisch, weil ich nicht dabei sei; ich solle mich nicht jetzt auch noch in die Masse von Schundkommentatoren einreihen; ich hätte mir diesen Text sparen können, wenn ich schon so vage bleibe, was den Zeitpunkt anbetrifft, ich sei unseriös etc., etc..
Meine lieben Kritiker, auch solche Mails sind ein deutlicher Beleg dafür, dass wir uns in einer Übertreibungsphase befinden und dass zu viele Anleger ein zu hohes Vertrauen in Gold haben.
Ich kann immer nur eindringlich davor warnen, zu sehr auf eine Anlageklasse zu setzen. Egal in welche Aktien, in welches Wertpapier oder in welche Anlageklasse man sich „verliebt“ – es führt zu nichts Gutem, denn man verliert dabei die notwendige Vorsicht. Bei der Liebe mag es noch nützlich sein, am Aktienmarkt haben solche Emotionen nichts zu suchen.
Seien Sie versichert, ich wollte nicht Ihre Anlageentscheidung kritisieren, das würde ich nie tun, denn niemand weiß, was wirklich passieren wird. Ich wollte lediglich aufrütteln und warnen, weil ich eben genau diese Verbissenheit bei dem Thema Gold immer wieder erlebe. Gold scheint das Allheilmittel der Anlage zu sein – aber ein Allheilmittel gibt es an den Börsen leider nicht. Aber es gibt eine andere Regel: Je länger eine Blase andauert, umso schmerzhafter wird der Kater.
Und noch ein Nachtrag zu dem Text vom Montag, den 08. August 2011
Ich hatte am Montag geschrieben: Da der Zeitpunkt der Herabstufung (der USA durch S&P) offiziell nicht bekannt war und die Verkäufe doch recht heftig und offensichtlich gleichzeitig einsetzten, ergibt sich zudem der Verdacht, dass hier vielleicht einige gut informierte Kreise doch von dieser schnellen Herabstufung im Vorfeld Wind bekommen haben. Dieser Einbruch hinterlässt in meinen Augen einfach einen faden Beigeschmack! Aber gut, das ist lediglich eine Vermutung.
Offenbar bin ich nicht der einzige, der diese Vermutung hat. Gerade wurde bekannt, dass die SEC die Kreditratingagentur S&P aufgefordert hat, eine Liste all jener zu übermitteln, die im Vorfeld der offiziellen Bekanntgabe der Herabstufung Bescheid wussten. Hier wird also auch vermutet, dass etwas durchgesickert ist. In den USA beziehen sich diese Vermutungen bisher allerdings nur auf den Freitag selbst.
Und damit zum Markt
So, und nun beginnt das Spiel andersherum. Dazu der aktuelle Target-Trend-Chart:
Die Unterstützung bei 5.500 Punkten hat gehalten. Bei dem letzten Angriff kam es zu einem kleinen Fehlsignal nach unten über die untere Rechteckkante hinaus. Das kennen Sie noch von der oberen Kante, es ist also in diesem Fall ein kleines bullishes Zeichen. Interessanterweise blieb die rote Konsolidierungslinie dabei intakt, was wieder einmal die Relevanz dieser Linien belegt.
Nun steigen die Kurse bis zur 6.000er Marke, dort befindet sich die blau gestrichelte Mittellinie des Rechtecks. Wird diese nachhaltig überwunden, sollte die obere Rechteckkante bei 6.488 (6.500) Punkten angelaufen werden.
Scheitern die Kurse daran, geht’s wieder abwärts, wird diese Marke allerdings überwunden, sind wir wieder im nächst höheren Rechteck. Allein mit dieser Rechteckmethode, eine der sieben Ebenen der Target-Trend-Methode, hat man schon einen recht guten Fahrplan in der Hand und weiß, was man wann tun muss. Läuft irgendetwas bei dieser Betrachtung nicht sauber, sollten Sie einfach in erhöhte Vorsicht übergehen.
Ich habe hier in diesem Chart noch eine wichtige blaue Abwärtstrendlinie eingezeichnet, die eine größere Relevanz für den weiteren Kursverlauf haben sollte, sofern der DAX überhaupt soweit steigt.
Der Nasdaq100 vor einer wichtigen Entscheidung
Werfen wir der Vollständigkeit halber noch einen Blick auf die Amis und hier auf den Nasdaq100 Chart nach klassischer Charttechnik:
Hier sieht das Bild noch nicht so rosig aus:
Der Nasdaq100 ist, wie auch der DAX, aus seinem Aufwärtstrend nach unten herausgefallen. Gleichzeitig ist er unter die untere Linie der Seitwärtsbewegung bei 2.183 Punkten (schwarze Linie) gefallen. Diese Linie testet er gerade von unten. Es kann nun auch noch zu einem Test der Aufwärtstrends von unten kommen. Sollte der Nasdaq100 es aber nicht mehr nachhaltig in den alten Trendkanal oder über die schwarze Linie bei 2.183 Punkten schaffen, wäre dies ein bearishes Signal und würde für weitere Kursverluste bis in den Bereich von 1.800 Punkten sprechen. Das müssen wir also in den kommenden Tagen beachten.
Zum Schluss ein paar aufmunternde Worte
Damit endet nun eine doch sehr hektische Woche, in der ich viele Gespräche mit Kollegen und Tradern geführt habe. Viele haben Geld verloren. Die meisten sind frustriert oder entnervt. Lassen Sie sich von diesen Stimmungen nicht einfangen. Crashs gehören zu den Börsen dazu, wie Krankheiten zum Leben. Man könnte auf sie verzichten, aber es funktioniert nicht.
Und es ist auch normal, in solchen Zeiten scheinbar „falsche“ Entscheidungen zu treffen. Sie können bei derart volatilen Märkten nicht wissen, was morgen passiert. Sie können nicht in die Köpfe der Verantwortlichen schauen. In solchen Crash-Phasen sollten Sie in sich gehen, überprüfen, ob Ihre Strategie auch solche Phasen mit einbezieht, aber Sie sollten sich keinesfalls in die hohe Emotionalität, die sich in solchen Kursbewegungen verbirgt, einbeziehen lassen. Treten Sie zurück, beschäftigen Sie sich vielleicht auch mit anderen Dingen und konzentrieren Sie sich nicht auf die scheinbaren Fehler, sondern auf die Chancen, die so ein Crash Ihnen bieten kann!
Und es ist eine der vielleicht weitreichendsten Erkenntnisse der vergangenen Jahre mit diesen vielen Crashs: Wenn Sie sich ärgern, dann denken Sie noch, Sie hätten es besser machen können. Fakt ist, dass in solchen Phasen immer auch Glück dazugehört.
Und dieses wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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