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Ein Feiertags-Short-Squeeze
Verehrte Leserinnen und Leser,
in der vergangenen Woche sahen wir eine beeindruckende Zwischenrally, insbesondere in den US-Indizes. Im S&P 500 beispielsweise gab es fünf lange weiße Kerzen nacheinander (siehe Chart).
US-Markt wieder an entscheidender Bullenmarke!
Quelle: MarketMaker
Damit steht der US-Leitindex – für einige völlig überraschend – erneut an der Marke von 1.340 Punkten und damit vor dem entscheidenden Niveau, an dem im abgelaufenen Halbjahr sage und schreibe fünf (!) frühere Ausbruchsversuche scheiterten!
Ein solcher Kursverlauf erscheint zunächst extrem bullish, zumal es fünf lange weiße Kerzen in dieser Form nacheinander bisher noch nie gab. Aber selbst wenn wir die erste Kerze vom vergangenen Montag wegen der größeren Schatten außen vor lassen, dann finden wir das bisher letzte solche Muster im Jahr 1982 – damit nahm damals die bis 2000 andauernde Jahrhundert-Rally ihren Anfang...
Auch einen Wochengewinn von über 5,6 %, der sich durch diese fünf Aufwärtsschübe ergab, finden Sie relativ selten. Zuletzt gab es einen ähnlich großen Zuwachs vor rund zwei Jahren im Juli 2009 (siehe folgender Chart). Damals wurde die laufende Seitwärtsbewegung seit den Tiefs vom März damit beendet und die nächste Rally-Stufe eingeleitet...
Quelle: MarketMaker
Haben nun die Bullen wieder das Ruder übernommen?
Bei oberflächlicher Betrachtung scheinen beides deutliche Bullensignale zu sein, zumal Gold (als „Sicherheitsanlage“) gleichzeitig einen kräftigen Rückfall unter die 1.500-Dollar-Marke verzeichnete. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass die (vorläufige!) Klärung des griechischen Schuldenproblems in der vergangenen Woche vergleichsweise problemlos über die Bühne ging.
Eine genauere Analyse fördert jedoch zutage, dass die Kursgewinne vor allem auf die Aktien der Finanz-, Technologie- und Energiebranche zurückzuführen sind. Diese Werte verloren allerdings in den zurückliegenden Wochen auch am meisten.
Zudem ist heute in den USA Feiertag (4. Juli, Nationalfeiertag), so dass höchstwahrscheinlich viele Trader vorher ihre (Short-)Positionen glattgestellt haben. Damit liegt die Vermutung nahe, dass ein großer Teil dieser Gewinne auf einen Feiertags-Short-Squeeze zurückzuführen ist.
Wann aus dem Feiertags-Short-Squeeze eine Trendwende wird
Dies würde sich bestätigen, wenn nun die Anschlusskäufe ausbleiben. Denn wenn die Bullen wieder neue Kraft geschöpft haben, dann sollten sie diese günstige Gelegenheit zu einem ernsthaften Angriff auf die Hochs nutzen.
Das ist aber noch nicht ausgemacht. In der kommenden Woche beginnt nämlich die (offizielle) Quartalsberichtssaison in den USA. Und hier sind die Meinung von Anlegern und Beobachtern ziemlich geteilt. Während die einen vor schlechteren Ergebnissen und möglicherweise zurückhaltenderen Ausblicken für das Gesamtjahr warnen, sehen andere die Unternehmen weiterhin auf gutem Weg.
Die allerersten Meldungen hierzu lassen leider noch keine klare Linie erkennen. Während beispielsweise der Softwaregigant Oracle eher durchwachsene Zahlen meldete, konnte der Expressdienstleister FedEx glänzen.
Das sollte nun Ihre Handlungsmaxime sein!
Es ist also durchaus möglich, dass die Börsianer nun wieder zögerlicher agieren. Schließlich beginnt mit dem heutigen 4. Juli die offizielle „Driving Season“, also die Sommerreisezeit, in den USA und damit eine traditionell eher umsatzschwächere Handelsphase.
Die Kurse könnten also mit ihrem jüngsten Anstieg bereits wieder die obere Begrenzung ihrer aktuellen Seitwärtsbewegung erreicht haben (siehe obiger Chart). Damit stünden uns in der nächsten Zeit wieder schwächere Börsen bevor.
Falls Sie also meinem kürzlich hier gegebenen Hinweis für ein Long-Engagement gefolgt sind, dann wird es nun Zeit für Sie, die aufgelaufenen Gewinne mitzunehmen oder zumindest eng abzusichern. Ein klares Umkehrsignal – z.B. ein Fehlsignal an der 1.340er Marke im S&P 500 – wäre das endgültige Ausstiegssignal für Ihre Long-Position und möglicherweise auch eine Einstiegsgelegenheit für einen Short-Trade mit Ziel 1.260 bzw. 1.220 Punkte (siehe untere blaue Linien im zweiten Chart).
Natürlich nur, wenn Sie es nicht vorziehen, auch einfach zu verreisen und Urlaub zu machen. In jedem Fall wünsche ich Ihnen viel Erfolg!
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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