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Politische Börse mit langen Beinen
Die Abstimmungen über das Sparpaket in Griechenland, an das weitere EU-Hilfen geknüpft sind, überschatten die Börsen. Wie wichtig auf einmal die Politik eines kleinen EU-Landes für die Kursentwicklung der weltweiten Börsen werden kann, ist schon beachtlich. In den Medien wird es sogar als wichtige Entscheidung in der aktuellen Schuldenkrise bezeichnet.
Und so tänzelt die Börse aktuell seitwärts, von einem Thema zum nächsten: Verfallstag, Fed-Statement, Vertrauensfrage im griechischen Parlament und jetzt die Abstimmung. Den Börsen fehlt aufgrund des Trommelfeuers dieser Ereignisse die Möglichkeit, einfach mal ruhig durchzuschnaufen. Doch genau diese ruhige Phase würden wir brauchen, um beurteilen zu können, wie die wirkliche Stimmung ist.
Ein großes Kurspotenzial
In derart unentschlossenen Phasen baut sich jedoch grundsätzlich ein gewaltiges Kurspotenzial auf, leider in beide Richtungen. Dabei scheinen die US-Börsen zurzeit deutlich optimistischer zu sein. Das ist für sich genommen ein eher bullishes Zeichen, solange die gute Stimmung dort anhält. Doch was passiert, wenn das griechische Sparpaket scheitert, bricht dann alles zusammen?
Ereignisse, die vorhersehbar sind
Ausschließen kann man es nicht – ausschließen sollten Sie an den Börsen nie etwas. In den meisten Fällen haben aber Ereignisse, die absehbar sind, also Ereignisse, auf die sich die Anleger und Beteiligten vorbereiten können, weniger Einfluss auf die Börsen als unvorhersehbare, plötzlich eintretende Katastrophen. Und doch erstarrt selbst der Euro in einer engen Seitwärtsbewegung angesichts dieser möglichen Gefahren. Und die großen Devisenhändler, welche die Märkte bewegen, gehören meist zu den besser informierten Kreisen.
Der Euro hält sich immer noch in dem hier bereits vorgestellten Dreieck auf. Die Abstimmung in Griechenland wird wohl auch darüber entscheiden, ob der Euro nach oben oder unten aus dem Dreieck ausbrechen wird.
Keine Panik am Markt?
Auf der anderen Seite sollten Sie sich fragen, warum der Euro nicht massiv einstürzt. Warum kommt es angesichts dieser dramatischen Ereignisse nicht zu einer massiven Flucht aus dem Euro? Fehlt den Devisenhändlern ebenso wie den Aktien-Anlegern das Gefahrenbewusstsein?
Denken Sie daran, gerade der Devisenmarkt reagiert oft sehr ausgewogen. Es wird also entweder damit gerechnet, dass die Abstimmung durchkommt, oder aber dass, egal was geschieht, es nur einen kurzfristigen Einfluss auf die Börse hat. Wie gesagt, die Gefahren liegen offen für jeden erkennbar auf dem Tisch und das ist der Unterschied zu 2007 / 2008. Die Lehman Brothers-Pleite kam unerwartet.
Mehr Fragen als Antworten
Ich weiß, Sie möchten jetzt von mir eine klare Prognose hören. Und sicher, es gibt auch genug Analysten, die nun sehr bearish oder sogar sehr bullish sind und das auch prima begründen. Das ist auch verständlich, da sich in der aktuellen Situation, wie gesagt, gewaltige Chancen aber auch große Risiken verbergen. Im Moment sind aber diese beide Seiten von politischen Entscheidungen abhängig und in die Köpfe griechischer Abgeordneter zu schauen, ist uns leider nicht möglich.
Und wenn Sie nun denken, es ginge nur mir oder nur Ihnen so, werfen Sie einen Blick auf die Börse. Das beste Zeichen einer Unsicherheit sind Seitwärtsbewegungen. Also offenbar geht es auch den großen Entscheidern so.
Die ehemals kurzen politischen Börsen
Wir müssen also tatsächlich erneut abwarten, wie sich die politischen Dinge weiter entwickeln. So kurze Beine diese politischen Börsen auch angeblich haben sollen, zurzeit beschäftigt oder besser „nervt“ sie uns schon derart lange, dass es sich wohl um eine mutierte politische Börse mit extrem langen Beinen handeln muss.
Bleiben Sie auf jeden Fall vorsichtig. Sichern Sie ihre langfristigen Positionen ab oder halten Sie Kapital für einen Nachkauf bereit, falls es zu einem Einbruch kommen sollte. Reagieren Sie aber auf der anderen Seite nicht zu panisch. Die niedrigen Zinsen und andere Faktoren stützen die Börsen noch sehr und wir befinden uns immer noch in intakten Aufwärtstrends! Das große Potenzial gilt für beide Seiten.
Nachtrag
Zurzeit sehen wir einen Zocker-Effekt an den Börsen. Die Zocker wetten auf einen positiven Ausgang der Abstimmung. Geschieht das, kann es zu einer größeren Rally kommen, bei der sie dann vor allen anderen frühzeitig eingestiegen sind. Scheitert diese Abstimmung wird diese Position sofort über verschiedene andere Instrumente abgesichert oder aufgelöst, es drohen nur kleine Verluste. Scheitert sie nicht, kann man größere Gewinne einstreichen. Da die Aufwärtstrends noch in Ordnung sind, wird dieses Spiel eher auf der Long-Seite gespielt.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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