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Der Trader muss mit dem Chaos leben
Ich habe natürlich viele Mails zum Thema EHEC erhalten und will deswegen auch noch einmal kurz darauf eingehen: Ein Leser machte mich darauf aufmerksam, dass an Salmonellosen meistens nur Menschen mit einer Vorerkrankung sterben. Er bat mich, das richtig zu stellen. Das ist hiermit geschehen. Ich habe diesen Vergleich aber auch nicht gewählt, weil ich EHEC mit Salmonellosen vergleichen wollte. Dieser Vergleich sollte lediglich dazu dienen, die Relation deutlich zu machen. Es gibt genügend andere Infektionskrankheiten mit einer höheren Mortalität, die hier als Vergleich dienen könnten, aber auch der Straßenverkehr, Haushalt, etc. bergen Gefahren.
Heute kam dann die Meldung, dass es tatsächlich die Sprossen gewesen seien. Man könne das nun nahezu sicher anhand der Infektionswege belegen, so die Experten. Aber was macht die Masse jetzt? Beruhigt wieder in die Gurken beißen?
Eigentlich hat sich nichts geändert, denn jederzeit kann ein anderes Gemüse oder andere Nahrung mit diesem oder einem ganz anderen ebenfalls tödlichen Erreger kontaminiert sein. Was also tun? Weiterhin kein rohes Gemüse mehr essen? Vielleicht ganz auf Essen verzichten?
Das Leben ist unsicher
Ich will nicht polemisch werden, aber wir leben nun einmal in einer unsicheren Welt voller heimtückischer Gefahren. Absolute Sicherheit gibt es einfach nicht, nicht im Leben, nicht an den Börsen.
Die Panik an den Börsen
Wenn Sie sich im Leben noch dank Versicherungen, Gesundheitsvorsorge, Hygiene, Anschnallgurten und anderem vermeintlich vor gewissen Gefahren schützen können, sind Sie an der Börse immer der ganzen Wucht willkürlicher Kursbewegungen ausgesetzt.
Das einzige, was Sie machen können ist, klare Regeln zum Ausstieg festzulegen. Aber selbst dann können Dinge geschehen, die Ihr Vermögen aufzehren. Ein verheerender Anschlag oder eine Naturkatastrophe - das nur als Beispiel.
Es ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, um langfristig als Börsianer erfolgreich zu sein, dass Sie sich beständig darüber bewusst sein müssen, dass es eben keine Sicherheit gibt! Nur wenn Sie sich dieses Risikos, dieser Unsicherheit bewusst bleiben, werden Sie nie zu viel riskieren. Nur dann werden Sie immer angemessen agieren – nie zu euphorisch, nie zu überheblich.
Als Trader müssen Sie sich eben beständig mit genau dem Chaos konfrontieren, das so viele Menschen mit großer Mühe aus ihrem Leben zu verbannen suchen. Und hier verbirgt sich auch einer der entscheidenden Punkte dafür, dass so viele keinen Erfolg an den Börsen haben: Sobald Anleger gute Gewinne machen, werden sie oft zu übermütig. So verlieren diese in wenigen Tagen das, was sie in den Wochen zuvor verdient haben. Und das geschieht nur, weil sie in solchen Situationen das Chaos Börse und damit die Risiken ausblenden.
Ein charttechnischer Blick in die USA
Im Moment zeigen sich auch an den US-Börsen wenige nutzbare Signale. Das liegt daran, dass sich sowohl im S&P500 als auch im Nasdaq100 eine Seitwärtsbewegung abzeichnet:
Im Nasdaq100 ist zunächst zu erkennen, dass der grüne Aufwärtstrend, der sich nach dem Finanzmarktcrash etabliert hat, nach wie vor in Ordnung ist. Allerdings sehen Sie auch, dass sich in diesem Trend seit Anfang des Jahres eine nunmehr klare Seitwärtsbewegung (evtl. mit leicht aufwärtsgerichteter Tendenz) ausgebildet hat.
Und genau das macht die aktuelle Bewertung so schwierig: Ist es lediglich eine Konsolidierung in einem Aufwärtstrend in Form einer Seitwärtsbewegung? Das wäre sehr bullish zu bewerten. Oder ist es der Anfang einer Seitwärtsbewegung und damit eines möglichen Tops, die zu einem Bruch der Aufwärtstrends führt? Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Was für den letzteren Punkt spricht ist, dass die obere Begrenzung des Trendkanals nicht erreicht wurden. Das aber hängt wiederum mit den externen Ereignissen in Nordafrika und Japan zusammen.
Die Katze und ihr Schwanz
Sie sehen also, im Moment beißt sich die Katze argumentativ in den Schwanz. Wir bevorzugen Situationen, in denen es ein erkennbares Übergewicht der bullishen oder bearishen Argumente gibt.
Und um nun auch den letzten Argumentationskreis zu schließen: Natürlich gehen Börsen immer dann in Seitwärtsbewegungen über, wenn die bearishen und bullishen Argumente in etwa gleich stark sind. Sprich auch aus der Seitwärtsbewegung lässt sich die Unschlüssigkeit der aktuellen Situation ablesen.
Der Ausbruch als Hinweis
Normalerweise wird aus diesem Grund auch auf den nachhaltigen Ausbruch aus dieser Seitwärtsbewegung gewartet, denn dieser ist ein Hinweis darauf, dass eine Seite nun die besseren Argumente hat. Und auch hier gibt es ein Aber: In Seitwärtsbewegungen kommt es zu den meisten Fehlsignalen bei charttechnischen Formationen überhaupt.
Mit diesem „Chaos“ entlasse ich Sie heute in ein hoffentlich angenehmes Pfingstwochenende. Der nächste Steffens Daily erscheint am Dienstag, den 14.06.2011.
Ihr
Jochen Steffens
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