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Droht ein Double Dip?
Hinweis: Morgen erhalten Sie keinen Steffens Daily, da ich auf der Anlegermesse in Frankfurt bin. Der nächste Steffens Daily erscheint somit am Montag den 09.05.2011.
Heute wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA veröffentlicht. Nachdem einige Monate lang ein klarer Abwärtstrend bei den Anträgen zu erkennen war und es zudem so aussah, als würden diese nachhaltig unter die 400.000er Marke fallen, sahen wir in den vergangenen Wochen wieder einen Anstieg.
In dieser Woche sind die Erstanträge sogar auf 474.000 gestiegen und laufen damit wieder in Richtung der 500.000er Marke.
Analysten hatten mit lediglich 410.000 Anträgen, also einem deutlich niedrigeren Wert gerechnet.
Mit dieser neuen Veröffentlichung ist der Abwärtstrend bei den Erstanträgen zunächst einmal nachhaltig zerstört. Eine wirklich unschöne Entwicklung und ein weiteres Indiz dafür, dass die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag schlechter als erwartet ausfallen.
Double Dip
Angesichts des schlechten Abschneidens des ISM-Dienstleistungsindex (siehe Text von gestern) muss man, sofern morgen der US-Arbeitsmarktbericht ebenfalls enttäuscht, sogar wieder ein mögliches Double Dip in seine Prognosen mit einbeziehen – also einem zweiten Eintauchen des amerikanischen Wirtschaftswachstums in eine Rezession.
Beeinflussende Faktoren
Allerdings sollten die bisherigen Zahlen auch nicht überbewertet werden. Es gibt weitere kurzfristige Einflussfaktoren, welche diese Zahlen verfälscht haben könnten. So ist zum Beispiel nicht sicher, inwieweit der ISM-Dienstleistungsindex von den Ereignissen in Nordafrika und Japan beeinflusst wurde. Immerhin handelt es sich um einen umfragebasierten Index. Die Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt könnte zum Beispiel auch mit den Problemen und den Unsicherheiten der vergangenen Wochen im Zusammenhang mit der Schuldengrenze in den USA zu tun haben.
Weitere Zahlen sind erforderlich
Natürlich gibt diese deutliche Verschlechterung von direkt mehreren US-Konjunkturdaten Anlass zur Sorge. Wir müssen jedoch abwarten, ob sich diese Verschlechterung auch über einen längeren Zeitraum fortsetzt. Geschieht das, könnten die Bullenträume ein jähes Ende finden.
Die alles entscheidende Frage wird in diesem Fall sein, ob die hohe Liquidität und der Anlagenotstand der Anleger die aufkommenden Sorgen um ein zweites Abtauchen in eine Rezession überkompensieren können.
Eine komplexe Verzerrung durch Japan und Nordafrika
Das eigentliche Problem ist jedoch wesentlich komplexer. Es hat damit zu tun, dass durch externe Faktoren, wie die Unruhen in Nordafrika und die atomare Katastrophe in Japan, der normale Verlauf der Börsen gestört wurde.
Stellen Sie sich einfach vor, es hätte diese Ereignisse nicht gegeben. Ohne Frage wäre die Rally dann fröhlich und ungestört weitergegangen. Das lässt sich daran erkennen, dass die Anleger sehr schnell wieder bereit waren, trotz dieser Katastrophen, einzusteigen.
Bei einer fortgesetzten Rally wäre der Markt mittlerweile derart überkauft, dass eine längere Konsolidierungsphase zu erwarten wäre. Und eine solche würde dann genau in die Sommermonate fallen. Auslöser wäre dann ebenfalls schwächere US-Konjunkturdaten geworden, allerdings Konjunkturdaten ohne den Einfluss dieser externen Katastrophe.
Eine Konsolidierung, die zu früh den Markt bereinigt hat?
Aber es kam zu diesen Katastrophen. Und fiese führten bereits deutlich vor der erwarteten Konsolidierung zu einem massiven Kurseinbruch. Somit stellt sich die Frage, ob der Markt über diese Konsolidierung bereits genügend bereinigt ist oder ob diese Verschlechterung in den Wirtschaftsdaten dazu führt, dass die Konsolidierung trotzdem stattfindet und vielleicht nur schwächer ausfällt.
Auch hier wird der weitere Verlauf entscheiden
Ich denke, es wird ein wenig von dem weiteren Verlauf der US-Konjunkturdaten abhängen. Sollte sich herausstellen, dass wir gerade nur eine kurze Phase schwächerer Daten sehen, könnte es sogar sein, dass wir ganz untypisch im Sommer eine kleine Rally erleben, wenn auch mit etwas gedämpfter Dynamik.
Sollten sich auch noch weitere Konjunkturdaten erheblich verschlechtern, wird die aktuelle Konsolidierung weitergehen. Allerdings wird gerade bei den US-Indizes die Liquidität die Kurse nach unten hin zunächst noch absichern.
Einen ersteren Eindruck von der Stärke der Bullen werden wir somit nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts sehen. Vielleicht schon morgen, wenn die ersten Kurskapriolen im Zusammenhang mit den neuen Zahlen vorbei sind, eventuell aber auch erst Montag und Dienstag.
Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wie die Zahlen morgen gegen 14.30 Uhr ausfallen. Leider kann ich Ihnen dazu erst am Montag / Dienstag mehr schreiben, da ich auf der Anlegermesse in Frankfurt bin.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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