Inhaltsverzeichnis
Top im Öl?
Die Situation in Libyen bleibt undurchsichtig. Glaubt man allerdings den Nachrichten, bröckelt die Unterstützung für Gaddafi weiter. Zudem haben Regimegegner weitere Gebiete und Städte unter ihre Kontrolle gebracht, auch Gegenregierungen sollen schon gebildet worden sein.
Ein Shooting Star
Der Ölpreis hat im Zuge diverser Nachrichten einen sogenannten Shooting-Star ausgebildet. Das ist eine Kerze mit einem langen Docht nach oben und einem kleinen Kerzenkörper (siehe Pfeil): Solche Shootingstars tauchen oft am Hoch einer Rally auf, sie sind ein Hinweis auf das Ende einer Übertreibung:
Zudem wurde mit dem Hoch dieser Kerze fast die obere Grenze des oberen Rechtecks (blau) erreicht (siehe auch Prognose im Steffens Daily vom 23.2.2011). Nun gibt es auch nach der Target-Trend-Methode mehrere Schwächesignale:
1. Dass der Kursverlauf diese obere Grenze nicht erreichen konnte, sondern vorher scheiterte, muss als Zeichen der Schwäche gewertet werden. Das zur Verfügung stehende Potenzial haben die Bullen nicht mehr ausnützen können.
2. Dass der Kurs anschließend wieder unter die Mittellinie des Rechtecks bei 114,42 Dollar gefallen ist, muss als weiteres Schwächesignal gewertet werden.
3. Dass sich nun unterhalb dieser Mittellinie mehrere Dojis ausbilden, ist ebenfalls ein Hinweis auf Schwäche.
Bestätigt werden diese Signale allerding erst, wenn die 105-Dollar-Marke wieder fällt – der Kurs also wieder in das untere Rechteck eindringt. Da die psychologisch wichtige 100er Marke direkt darunter liegt, sollten die Kurse dann auch gleich noch unter die psychologisch wichtige 100er Marke fallen, um die bearishen Signale zu bestätigen. Geschieht das, wäre dies der entscheidende Hinweis darauf, dass diese Rally erst einmal zu Ende ist.
Aber schon jetzt spricht einiges dafür, dass wir im Öl zumindest kurz- bis mittelfristig eine Übertreibung gesehen haben und es im weiteren Verlauf zu schwächeren Kursen kommen wird.
Politische Börsen
Doch wie bereits in der vergangenen Woche beschrieben, haben wir es mit politischen Börsen zu tun. Nachrichten aus Libyen oder entsprechende Nachrichten aus anderen Ländern können jederzeit zu einer Fortführung der Öl-Rally führen. Nach wie vor haben die charttechnischen Signale keine so hohe Relevanz wie in normalen Märkten.
Die Märkte im Taumel der Nachrichtenlage
Und genau das wurde gerade schön im DAX bestätigt. Sie erinnern sich, ich hatte am Freitag noch geschrieben, dass man den Verkaufssignalen politischer Börsen nicht trauen darf:
Der DAX ist sowohl wieder in seinen alten Trend (schwarz gestrichelte Linien) als auch über die 7.251er Marke geklettert. Damit sind beide Verkaufssignale zunächst wieder obsolet. Das bedeutet allerdings nicht, dass es direkt wieder bullish ist. Im Moment lässt sich nur ableiten, dass es keine klaren Signale gibt.
Dieser heutige Kursanstieg kann zwar lediglich eine technische Gegenreaktion darstellen, der weitere Kursverluste folgen, er beweist jedoch auf der anderen Seite jetzt schon lehrbuchgerecht, wie unsicher Signale in politisch motivierten Börsen sind (und wenn Sie mich länger lesen, wissen Sie, wie genau ansonsten die hier vorgestellten charttechnischen Signale funktionieren).
Das Gap im Nasdaq
Aber im Moment würde ich den DAX sowieso nicht als Signalgeber nutzen. Wesentlich deutlicher bleibt die Lage im Nasdaq100:
Hier ist es durchaus möglich, dass der aktuelle Anstieg lediglich dazu dient, das Gap (Kurslücke) zu schließen, das sich direkt unter dem vergangenen Hoch gebildet hat (siehe rotes Rechteck und roter Pfeil). Hier wird es sich dann entscheiden:
Wird die Oberkante des Rechtecks und das vergangene Hoch nach oben aufgelöst, muss man den aktuellen Einbruch als kleine kurze Konsolidierung betrachten. Scheitern die Kurse daran, könnte uns die Konsolidierung noch eine Weile beschäftigen. Hier wird also die Entscheidung fallen.
Übrigens sieht man jetzt noch deutlicher, wie dieses Beta-Target die Kurse beeinflusst hat und mit dem Überwinden der zeitlichen Mitte ließ diese Anziehungskraft sofort nach (siehe auch Steffens Daily vom Freitag).
Ein Alpha-Target
Und, ein letzter Punkt: Mit dem Hoch vor der Konsolidierung ist nun eine weitere Linie (hier blau) hinzugekommen, die das ehemaligen Beta-Target kreuzt. Damit entsteht nun ein Alpha-Target. Sollten sich die Kurse in dem oberen Rechteck etablieren können, wird dieses Target zum Kursziel.
Viele Grüße
Jochen Steffens
Die Börsenbriefe von Stockstreet
Die gut abgestimmte Palette unserer Börsenbriefe reicht von der Investment Strategie für langfristig orientierte Investoren, über die Aktien-Perlen und den Premium Trader, bis hin zum Allstar Trader für schnelle Gewinne. Der sehr spekulative Hebel XXL und die täglichen Chartanalysen des Target Trend Spezial runden das Angebot ab.
Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
Tradesignal Online – Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Haftungsausschluss:
Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Die Informationen in diesem Börsendienst stellen wir Ihnen im Rahmen Ihrer eigenen Recherche und Informationsbeschaffung zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, vor jedem Kauf oder Verkauf Ihren Bankberater zu konsultieren und weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei diesen Informationen nicht um eine Anlage- oder Vermögensberatung handelt.
Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Des Weiteren gelten die AGB und die datenschutzrechtlichen Hinweise auf www.stockstreet.de
US-Konjunkturdaten
Der Chicagoer Einkaufsmanager-Index stieg im Februar auf saisonbereinigt 71,2 Punkte. Analysten hatten dagegen einen Rückgang auf 67,4 Punkte erwartet, nach 68,8 betragen.
Interessant ist, dass der Unterindex „bezahlte Preise“ sogar gesunken ist, und zwar von zu vor 81,7 auf nunmehr 81,2 Punkte. Der Anstieg ist demnach nicht durch inflationäre Faktoren verursacht.
Der Index der schwebenden Verkäufe bestehender Häuser ist im Januar saisonbereinigt und annualisiert Rate um 2,8% auf 88,9 Punkte gefallen. Analysten hatten einen Rückgang um 3,0% prognostiziert, nach einem Minus von 3,2% zuvor.