Die Märkte erwarten, dass die Fed etwas tut – das zeigt sich daran, dass auf dieses Ereignis gewettet wird – sprich, die Märkte steigen.
Die Begründung für die Vermutung ist naheliegend. Die Fed hat den Auftrag für ein stabiles Wachstum der Wirtschaft und für eine niedrige Arbeitslosigkeit zu sorgen. Allein die schwächeren Arbeitsmarktdaten sind also Grund genug zu reagieren – so die Argumentation.
Die Fed lässt sich nicht in die Karten schauen
Aber sollte sich die Fed von den Markterwartungen zwingen lassen? Meines Erachtens wäre es unklug, jetzt schon mit neuen Maßnahmen zu reagieren und zwar, weil die Börsen noch keine wirklichen Warnzeichen liefern. Dazu der Dow Jones:
Sie erinnern sich vielleicht noch an diesen Chart. Er umschreibt die Seitwärtsbewegung des Dow Jones seit dem Jahr 2000. Ich hatte damals geschrieben, dass der Ausbruch aus dem dunkelgrünen Bereich zu einem Anlaufen der Hochs führen wird. Und genau das sehen wir aktuell. Aber darum geht es gar nicht.
Nahe der Hochs
Der Dow Jones befindet sich bei knapp 13.000 Punkten und damit in der Nähe der Hochs aus dem Jahr 2007, also vor dem großen Finanzmarktcrash. Wieso sollte also die Fed jetzt reagieren?
Wie gesagt, es gibt Gründe, doch wenn wir die Frage umdrehen wird deutlich, warum ich so skeptisch bin.
Mal anders gedacht
Wenn die Fed nun weitere Maßnahmen beschließt, was soll sie dann machen, wenn die Kurse wieder zu unteren Begrenzung der Seitwärtsbewegung laufen? Und die Gefahr besteht immerhin (zumindest aus rein charttechnischer Sicht). Meines Erachtens sollte sie ihre letzten Patronen für schlechtere Zeiten im Revolver belassen. Zumal nicht einmal sicher ist, dass QE3 wirklich helfen würde.
Ihr letztes Pulver verschossen
Und deswegen vermute ich, dass die Fed vielleicht eher verbale Maßnahmen vornimmt. Sie könnte zum Beispiel ankündigen, dass sie, sofern sich die aktuell negative Entwicklung weiter verstärkt, neue gravierende Maßnahmen einleiten wird. Dieses Vorgehen würde dazu führen, dass die Märkte in diesem einzigartigen Schwebezustand bleiben, auf QE3 zu wetten.
Sollte sie es hingegen jetzt schon beschließen, könnten sogar deutlich schwächere Kurse folgen. Schließlich besteht dann die Gefahr, dass der Markt darauf spekuliert, dass QE3 nicht die erwartete Wirkung haben wird.
Sie sehen, die Situation ist sehr vertrackt. Umso spannender wird sein, ob sich die Fed heute Abend tatsächlich eher strategisch äußert oder tatsächlich neue Maßnahmen beschließt. Und ich frage mich, wie der Markt darauf reagieren wird, wenn die hohen Erwartungen enttäuscht werden. Ein schneller Einbruch, dem ein Anstieg folgt?
Viele Grüße
Jochen Steffens
Die Börsenbriefe von Stockstreet
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Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
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