Spaniens Banken werden durch die EU gerettet, und schon springt der Markt wieder an. Doch Vorsicht, noch steht in dieser Woche der Verfallstag (am Freitag) auf der Agenda, die Wahlen in Griechenland folgen am Wochenende und auch die US-Notenbanksitzung Mitte kommender Woche wird die Märkte sicherlich nachhaltiger beeinflussen – zumindest dann, wenn tatsächlich Hinweise auf neue geldpolitische Maßnahmen zu erkennen sind.
Zudem geht das Karussell der Angst weiter – wir kennen das Spiel: Sobald sich der Markt an ein Problem gewöhnt hat oder es (vorübergehend) gelöst scheint, wie gerade in Spanien, kommt direkt das Nächste um die Ecke. So wurde heute bekannt gegeben, dass Italien tiefer in die Rezession versinkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal um 0,8 Prozent. Für das Gesamtjahr wird mit einem Minus von 1,4 % gerechnet. Und das hat natürlich sofort wieder Auswirkungen auf die Renditen der spanischen und italienischen Anleihen. Selbst der Bund reagiert, wenn auch gegenläufig – er beendete die mehrtägige Verlustserie und stieg an. Und auch der DAX konnte seine anfänglichen Gewinne nicht halten.
Der DAX im Abwärtstrend
Die kommenden Ereignisse und die jeweiligen Nachrichten bieten also viel Potenzial für weitere, nahezu unkontrollierbare Kursschwankungen. Zudem nähern wir uns auch noch den Sommermonaten, die gemeinhin eine gute Zeit für Fehlsignale und unmotivierte Kursbewegungen sind. Es wird also alles andere als leicht werden in den kommenden Wochen.
Die Kursgewinne der vergangenen Tage haben allerdings noch nicht dazu geführt, dass sich das eher trübe Bild in den Charts maßgeblich verbessern konnte:
Die entscheidende Abwärtstrendlinie (rote Linie) ist trotz der „Euphorie“ der vergangenen Tage noch nicht wieder gebrochen worden. Heute verläuft diese Linie bei 6.542 Punkten – sie sinkt dabei um ca. 12 Punkte / Handelstag. Aber auch wenn man von der unteren Linie (hier blau) eine Parallele durch eines der Hochs zieht, so dass ein Trendkanal entsteht, ist die obere Linie dieses Trendkanals (blau gestrichelt) auch noch nicht gebrochen worden. Es kam zwar zu einem kleinen Intraday-Ausbruchversuch. Dieser scheiterte jedoch, so dass ein kleines Fehlsignal generiert wurde, welches potenziell eher bearish zu werten ist.
Abwärtstrend noch eindeutig intakt
Das bedeutet: Bis jetzt sehen wir lediglich eine aufwärts gerichtete Konsolidierung in einem Abwärtstrend oder sogar die übliche Fluktuation in einem Abwärtstrendkanal. Es gibt damit noch kein klares Kaufsignal! Auch fehlt, zumindest im Tageschart, eine belastbare Bodenformation.
Die Bullen haben somit zwar Terrain gut gemacht, aber die überzeugenden Raumgewinne fehlen noch. Das Bild bleibt somit aus Sicht der großen Konsolidierung weiterhin bearish. Ein erster bullisher Hinweis entstünde erst, wenn die oben beschriebenen Abwärtstrends nach oben aufgelöst werden.
Der Kampf um die 6.000er Marke kann demnach weiter fortgeführt werden.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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Quelle der Charts: (sofern nicht anders angegeben)
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