An der Mittellinie
von Jochen Steffens
Für Trader gibt es ein eindeutiges Indiz dafür, dass man wirklich krank ist oder nicht: So lange man noch schaut, was die Märkte machen, kann es nicht so schlimm sein. Aber gut, erzählen Sie das ja nie Ihrem Partner. Doch es macht auch Sinn, am Ball zu bleiben, denn die Börse wartet schließlich nicht auf die, die zurückbleiben…
Vielen Dank für die vielen Genesungswünsche und die interessanten Tipps zur Vorsorge und Heilung. Das ein oder andere werde ich vielleicht mal ausprobieren. Aber genug vom Kranksein, widmen wir uns dem Alltagsgeschäft und kommen damit zunächst zum DAX:
DAX erstes Kursziel erreicht:
Der DAX hat gestern genau die blaue gestrichelte Mittelline des aktuellen Rechtecks bei ca. 6.800 Punkten erreicht. Damit ist das erste, hier genannte Kursziel nach der Target-Trend-Methode, das ich im Zuge des Ausbruchs aus der Seitwärtsbewegung genannt hatte, bereit abgearbeitet (siehe dazu auch den Steffens Daily vom 13. Oktober 2010).
Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie genau Sie mit der Target-Trend-Methode einen Kursverlauf prognostizieren können. Denn wie Sie sehen können, fungiert diese Linie, die Sie mit der klassischen Charttechnik nie gefunden hätten, tatsächlich als wichtiger Widerstand. Der DAX ist auf Schlusskursbasis genau an dieser Linie gescheitert und hat es bisher nicht geschafft, diese zu überwinden. Heute kommt es sogar zu etwas stärker fallenden Kursen unterhalb dieser Mittellinie.
An der Mittellinie
Das Niveau der Beta-Targets ist mittlerweile nahezu erreicht. Sehr schön ist zu erkennen, wie die Kurse von diesen gelben Beta-Targets angezogen werden.
Aber wichtiger wird jetzt Folgendes: Wenn die blau gestrichelte Mittellinie des DAX bei 6.800 Punkten überwunden wird, ist eigentlich die Oberkante des aktuellen Rechtecks bei 7.251 Punkten Kursziel. Wenn nicht, kann auch noch einmal im schlechtesten Fall das alte Ausbruchsniveau des DAX bei 6.335 Punkten getestet werden.
Zumal die obere Linie des grünen Trendkanals einen entscheidenden Widerstand darstellt. Und das macht die Luft nach oben aktuell einfach dünn. Es kann demnach sein, dass wir an der Mittellinie oder auch erst an dieser Trendlinie eine Weile hängen bleiben. Sollte diese obere Linie des grünen Trendkanal hingegen nach oben aufgelöst werden, werden wir einen weiteren Dynamikschub sehen. Das wird dazu führen, dass die Kurse anschließend fast senkrecht an die obere Rechteckkante bei 7.250 Punkten laufen!
Im Moment halte ich aber eine Konsolidierung unterhalb der 7.000-Punkte-Marke erst einmal für wahrscheinlicher. Ein Rückfall auf die untere Linie des schwarz gestrichelten Trendkanals ist dabei durchaus möglich.
Fazit: Wir kommen in einen Bereich massiver Widerstände. Hier ist eine Konsolidierung möglich. Sollte diese erneut nach oben aufgelöst werden, werden wir einen massiven Dynamikschub bis zum Jahresende sehen.
Nonfarm Payrolls – Arbeitsmarkt in den USA beruhigt sich
Schon Freitag wurden die neuesten US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht: Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Oktober um 151.000 angestiegen. Analysten hatten hingegen mit 25.000 bis 60.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Auch der Vormonatswert wurde von Minus 95.000 auf nun Minus 41.000 nach oben revidiert.
Mittlerweile fallen die Verzerrungen der Volkszählung in den USA weg. Das ist der Grund, warum die Zahlen so eindeutig ins Plus springen. Trotzdem liegen die Werte deutlich über den Erwartungen. Und das wiederum entspricht der hier im Sommer vorgestellten Prognose, dass sich der US-Arbeitsmarkt im November stabilisieren wird. Perfekt getroffen. Man konnte diese Stabilisierung aber wie hier geschrieben auch schon an den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den letzten Wochen erkennen.
Eine Stabilisierung, mehr noch nicht
Trotzdem ist es lediglich eine Stabilisierung. Ich habe eine Statistik gesehen, nach der es bei 200.000 neu geschaffenen Stellen jeden Monat 12 Jahre dauern würde, um zu dem Beschäftigungslevel zurückzukommen, dass vor der Rezession geherrscht hat. Bei 300.000 neu geschaffenen Stellen pro Monat soll es immerhin noch fünf bis sechs Jahre dauern. Gut, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber diese Zahlen deuten zumindest an, worum es geht. Und so ist es kein Wunder, dass sowohl von offizieller Seite als auch von Seiten der Unternehmen in den USA immer wieder zu hören ist, dass der US-Arbeitsmarkt noch lange schwach bleiben wird.
Die Börsen ticken anders
Für die Börsen sieht es hingegen etwas anders aus. Denken Sie immer daran: Die Börsen fangen im Tiefpunkt einer Rezession mit dem Kursanstieg an! Und der Arbeitsmarkt reagiert immer als letztes auf eine wirtschaftliche Veränderung. Wir werden also lange vor dem Wiedererreichen des Vorkrisenlevels des US-Arbeitsmarkts schon eine deutliche Rally sehen. Wenn es der US-Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt wieder für alle erkennbar gut geht, ist der größte Teil der Rally schon vorbei. Deswegen ist es so wichtig, erste Stabilisierungsanzeichen zu erkennen.
Die einzige Schwierigkeit bleibt nach wie vor, sicher zu erkennen, wann denn das Tief der Rezession hinter uns liegt. Aber gut, das ist ein anderes Thema - meine Meinung dazu kennen Sie.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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