Korrelationen und Auswirkungen des schwachen Dollars
Sharewise Sentiment
Korrelationen und Auswirkungen des schwachen Dollars
von Jochen Steffens
Hinweis: Da ich an einem Seminar teilnehme, erscheint am Freitag kein Steffens Daily. Den nächsten Steffens Daily erhalten Sie dann aufgrund des Feiertages am Dienstag, den 2. November 2010.
Ich schreibe hier seit Wochen über die Korrelation zwischen Dollar und Dow Jones, ohne diese zu belegen. Das will ich heute nachholen:
Hier sehen Sie den Stunden-Chart des Dow Jones (rot) im Vergleich zum Euro/Dollar Verhältnis (schwarz):
Die senkrechten Linien markieren jeweils entscheidende Hochs und Tiefs im Euro/Dollar. Wenn sie grün sind heißt das, das Euro/Dollar Verhältnis hat zeitlich gesehen vor dem Dow Jones einen Boden ausgebildet hat. Wenn sie rot sind bedeutet das, dass der Euro zeitlich vor dem Dow Jones ein Hoch ausgebildet hat. Bei den blauen senkrechten Linien fallen die Extreme zeitlich zusammen. Die schwarzen Pfeile zeigen daraufhin an, wann im Anschluss es im Dow Jones zu dem Tief beziehungswiese Hoch gekommen ist.
Sehr deutlich erkennt man, dass das Euro/Dollar Verhältnis gerade bei den Extremen dem Dow Jones vorausläuft. Das ist der entscheidende Hinweis darauf, dass die Aktienmärkte zurzeit auf die Devisenmärkte reagieren und natürlich ein guter Hinweis für Day-Trader, der sich lukrativ nutzen lässt - zumindest solange, wie diese eindeutige Korrelation bestehen bleibt.
q.e.d.
Welche Rally im Gold?
Es ist immer schwierig über Gold zu schreiben. Die in der Börsenszene als „Gold-Jünger“ bezeichneten, zum Teil fast schon fanatischen Goldbesitzer, nehmen einem jede negative Betrachtung oder Prognose persönlich übel. Es gibt sogar bereits Analysten, die - sofern sie bearish für Gold eingestellt sind - das Thema Gold lieber meiden, um nicht mit einer Flut von bösen Mails konfrontiert zu werden.
Auch ich habe zu meiner letzten kritischen Betrachtung natürlich böse Mails erhalten, unter anderem mit dem Hinweis, dass Gold seit dem Sommer auch in Euro gestiegen sei. Das ist aber einfach zu widerlegen. Dazu folgender Chartvergleich:
Sie sehen in den schwarz umrandeten Kerzen die normale Goldpreisentwicklung. In blau sehen Sie die Entwicklung von Gold in Euro. Seit dem 08.06.2010 hat Gold in Euro kein neues Hoch mehr ausgebildet, also seit knapp 5 Monaten (!!!). Seit dem 14.09.2010, als die Rally im Gold in Dollar so richtig anfing, fällt der Goldpreis in Euro sogar, wie man sieht!
Wer also nicht währungsgesichert eingestiegen ist, wird seit Mitte des Jahres keinen Gewinn mit seinen Goldpositionen gemacht haben. Es mag sein, dass mancher nur auf den Dollarpreis schaut und in seinem Depot somit die Gewinne wachsen sieht. Sobald er diese Position jedoch verkauft und damit in Euro eintauscht, wird er ziemlich frustriert sein.
Also, es gab in den letzten Monaten keine Rally im Gold, sondern nur ein Schwäche des Dollars….
q.e.d.
Die richtige Prognose
Die neusten Zahlen zum US-Arbeitsmarkt bestätigen meine im Sommer erstellte Prognose, dass wir ab Oktober / November eine deutlichere Beruhigung auf dem US-Arbeitsmarkt sehen werden.
So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 21.000 auf 434.000 zurückgegangen. Analysten hatten im Schnitt mit deutlich mehr Anträgen, nämlich 453.000 gerechnet. Der Vier-Wochen-Schnitt sank um 5.500 auf 453.250.
Deutlich erkenn man den Abwärtstrend seit August. Wenn die Entwicklung so weiter geht, und es spricht einiges dafür, dann sollten wir im November/Dezember zum ersten Mal wieder unter die 400.000 Marke fallen. Allerdings ist dieser Wert sehr volatil, wir müssen bis dahin durchaus auch noch mit wieder höheren Werten rechnen.
Liebe Grüße
- Umfangreiches kostenloses Vortragsangebot
- Fachausstellung aus den Bereichen Banken, Broker, Emittenten, Verbände, Software, Hardware, Weiterbildung, Fachverlage etc.
- Über 50 Top Referenten an drei Tagen, z.B. Detlef Wormstall, Lars Gottwik, Michael Voigt, Rüdiger Born, Harald Weygand, Birger Schäfermeier und viele mehr
- Auf der Traders Night persönliche Trading-Strategien renommierter Profis live erleben
- Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten und Experten
am 19.11. und 20.11.2010
mit Pre-Conference am 18.11.2010
Messe Frankfurt
Sharewise Sentiment
von Jochen Steffens
Obwohl in dieser Woche die Märkte Warnsignale ausbilden, steigt die Bullenquote wieder auf 63 %. Aber nach wie vor sind die Quoten durch den Ausbruch aus der langen Seitwärtsbewegung natürlich verzerrt und verhalten sich nicht antizyklisch zum Marktgeschehen. In den nächsten Wochen dürfte sich die Aussagekraft wieder verbessern.