Der eigentliche Ausbruch…
US-Konjunkturdaten
Sharewise Sentiment
Der eigentliche Ausbruch…
von Jochen Steffens
Natürlich ist es schön, dass der DAX gestern endlich aus seiner Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen ist. Das ist ein positives Zeichen und unterstützt unser bullishes Szenario. Allerdings muss es zu Anschlusskäufen und damit zu einem nachhaltigen Ausbruch kommen.
Doch ohne Frage spielt die Musik woanders und zwar in den USA. Dazu möchte ich Ihnen heute einen Chart vorstellen, der eine interessante Facette der letzten 11 Jahre offenbart.
Die wichtigste Range im Dow Jones
Der Dow Jones Industrie hat sich in der überwiegenden Zeit der letzten 11 Jahre in einer sehr engen Seitwärtsbewegung von 1.750 Punkten aufgehalten, nämlich zwischen 9.650 und 11.400 - hier als grünes Rechteck eingezeichnet. Ich habe zusätzlich die Phasen, in denen sich der Dow Jones innerhalb dieser Range aufgehalten hat, blau eingezeichnet. Die Phasen, in der er die Range verlassen hat, habe ich rot hinterlegt. So ist es leicht zu erkennen, dass sich der Dow Jones weit über die Hälfte, fast sogar zwei Drittel der letzten 11 Jahre in dieser engen Range aufgehalten hat.
Wieder in der Range angekommen
Und auch jetzt, nach dem Kreditmarkt-Crash, notieren die Kurse seit Monaten erneut in dieser Range. Das bedeutet, der eigentliche Ausbruch, das wirklich nachhaltige und bullishe Signal wäre gegeben, wenn der Dow Jones diese grüne Seitwärtsbewegung nach oben verlässt. So sieht die Welt aus Sicht der US-Bürger aus.
Der Hang zur Kompensation
Dazu ein ergänzender Hinweis: Wenn man schon im Dow Jones von einer Seitwärtsbewegung spricht, dann könnte man vielleicht auch die Regeln zu den normalen Seitwärtsbewegungen auf diese anwenden. Und bei Seitwärtsbewegungen ist des Öfteren zu erkennen, dass ein (Fehl-)Ausbruch nach oben anschließend von einem Ausbruch nach unten kompensiert wird oder umgekehrt. In den Jahren 2008/2009 haben wir einen Ausbruch nach unten gesehen. Mit dem Wiedereintritt in diese Seitwärtsbewegung steigt damit die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs nach oben. Allerdings muss man sich bei dieser Betrachtung die Frage gefallen lassen, ob das nicht ein wenig überinterpretiert ist.
Erstanträge steigen wieder leicht an
Die Abwärtstrendbewegung der letzten Wochen bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe konnte in dieser Woche nicht fortgesetzt werden. Die Erstanträge stiegen um 13.000 auf 462.000. Analysten hatten mit einem unveränderten Wert im Bereich der 445.000 gerechnet. Aufgrund dieses Anstiegs stoppte sogar der Abwärtstrend des Vier-Wochen-Durchschnitts. Hier kam es zu einem Anstieg um 2.500 Stellen.
Es ist natürlich zu früh, um von einem Ende der Abwärtsbewegung bei den Erstanträgen zu sprechen. Trotzdem sind diese Zahlen nicht positiv. Um eine nachhaltige Beruhigung auf dem US-Arbeitsmarkt prognostizieren zu können, sollten die Werte schon unter die 400.000er Marke fallen.
Viele Grüße
US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens
Die Erzeugerpreise in den USA sind im September um saisonbereinigt 0,4 % gestiegen. Analysten hatten mit einer Steigerung von 0,1 % gerechnet. Auf Jahressicht legten die Erzeugerpreise um 4 % zu. Die Energiekosten stiegen um 0,5 %, die Nahrungsmittelpreise um 1,2 % an. Die Kernrate stieg wie von den Analysten erwartet um 0,1 Prozent.
Das könnten in der Tat schon die ersten frühen Anzeichen für die durch die Abwertung des Dollars über Nahrungsmittel und Rohstoffe importierte Inflation sein.
Das Handelsbilanzdefizit ist im August um 8,8 Prozent auf 46,3 Milliarden Dollar gestiegen. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 44 Milliarden Dollar gerechnet. Die Exporte stiegen um 0,2 Prozent auf 153,9 Milliarden Dollar. Die Importe stiegen um 2,1 Prozent auf 200,2 Milliarden Dollar an.
Sharewise Sentiment
von Jochen Steffens
Nach dem positiven Zeichen in der letzten Woche ist jetzt der Markt tatsächlich nach oben ausgebrochen. Doch heute erreicht die Bullenquote eine Extremwert von 71 %. Diesen Wert darf man jedoch nicht überbewerten, da er eindeutig mit dem Ausbruch des DAX aus seiner Seitwärtsbewegung zusammenhängt. Hier sind jetzt natürlich viele ins Bullenlager übergelaufen - ob zurecht oder nicht wird aber von anderen Faktoren abhängen. Die hohe Bullenquote ist für sich genommen in dieser speziellen Situation somit kein unbedingtes Warnsignal.